Wandervorschläge ums Naturfreundehaus Gerresheim

Vom Aaper Wald zum Pillebach

Durch den Aaper Wald, vorbei an Haus Roland, den Pillebach entlang zum Naturfreundehaus

von Ferdi Sobott und Günter Hahne, Düsseldorf und Matthias Möller, Erkrath

Wanderzeit: ca. 3 Stunden

Unsere Wanderung beginnt an der Haltestelle Rather Waldstadion (Straßenbahn Linie 712). Wir gehen nach links parallel zu den Straßenbahnschienen. Rechts durch den Wald sehen wir ein Ehrenmal für die Gefallenen der 2 Weltkriege. Wir gehen weiter bis zum Spielplatz, den wir nach rechts überqueren und laufen bis zum Wanderweg A4.

Die Frauensteine im AaperwaldJetzt biegen wir nach links ab. Nach ein kurzer Zeit stoßen wir auf einen asphaltierten Weg. Wir biegen nach rechts und folgen dem Marx-Steig, der direkt in den Aaper Wald hineinführt. Früher war der Aaper Wald ein zusammenhängendes Waldgebiet, das sich von Duisburg über Rath bis Hilden erstreckte. Sein Name kommt vom Wort "Aapa", darunter versteht man ein von kleinen Bächen durchflossenes Gebiet.

Vor der Schutzhütte rechts folgen wir dem Wilhelm-Suter-Pfad (benannt nach einem lokalen Autor von Wanderführern aus den 50er und 60er Jahren), eine Treppe führt uns zu den so genannten Frauensteinen oder auch "Witte Wiwerkes" (weiße Weiberchen).

Nach einer Sage soll es sich dabei um sieben Frauen handeln, die nach einem Gerichtsprozeß zu Stein geworden sind. Einer anderen Sage zufolge war der "Ur-Rhein" über die Ufer getreten, woraufhin die Menschen auf die Höhen des Aaper Waldes flüchteten und dort einen Altar errichteten, auf dem eine Priesterin ihr schneeweißes Lieblingspferd opferte. Die geologische Erklärung ist allerdings, dass es sich um Quarzite handelt, die nicht von den Gletschern der Eiszeit herangeschafft wurden, sondern sich in unserer Region vor etwa 10 Millionen Jahren gebildet haben. Zu dieser Zeit herrschte ein subtropisches Klima mit hohen Durchschnittstemperaturen und großen Niederschlägen. Dieses Klima löste in den oberen Bodenschichten chemische Prozesse aus, in deren Verlauf die Quarzkörner, aus denen die Sande bestehen, durch Kieselsäure zu einem festen Gestein verkittet wurden. Da man diesen Vorgang auch als Zementierung bezeichnen kann, nennt man die meist unförmigen und mit einer glatten Oberfläche versehenen Blöcke auch Zementquarzite.

Wir verlassen den Wilhelm-Suter-Pfad und folgen den Pfeil halblinks zum Aaper Höhenweg. Jetzt wenden wir uns nach links und bleiben auf diesen Weg. Es lässt sich jetzt leicht wandern und wir haben gute Aussichten durch den im zeitigen Frühjahr noch nicht belaubten Wald ins Tal. Mächtige Buchen begleiten uns am Weg. Dieser Wald wurde 1909 von der Stadt Düsseldorf als Erhohlungsgebiet für ihre Bürger gekauft.

Bei Erreichen des asphaltierten Dachsbergweg geht es nach rechts auf dem Wanderweg A2. Links durch den Wald schimmert der Hof Wolfsaap, vermutlich der älteste der Aaper Höfe und heute ein Gasthaus. An der Ozonmessstation queren wir den Bauenhäuser Weg und gehen über den Segelflugplatz bis zum Pillebach, der sich idyllisch im Tal zu einem Teich aufstaut und zur Rast einlädt.

Eine alte Postkarte von Haus Roland (Quelle: Strecker-online.de)Vor uns liegt die Rennbahn mit dem neuem Golfplatz und rechts Haus Roland. Dieses Haus geht auf eine bereits im Jahr 1218 erbaute Ritterburg zurück. Im 19. Jahrhundert wohnte Anton Fahne in diesem Haus, politische und künstlerische Freigeister trafen sich dort zu dieser Zeit. So waren Künstler des "Jungen Deutschland" wie Otto Grashof und Paul Hasenclever, später auch Oswald Aschenbach, oft zu Gast in Haus Roland, der Name "Rolander Kreis" setzte sich für diese Gruppe durch. Auch Hoffmann von Fallersleben war öfters Gast bei Fahne. Übrigens führt von der Rennbahn zu Haus Roland eine wunderschöne Esskastanienallee, die als Naturdenkmal geschützt ist.

Am PillebachWir halten uns nun an den Pillebach, auf dem Wanderweg A5 laufend. Im Frühjahr leuchtet hier das gelbe Scharbockskraut, und reges Treiben der balzenden Vögel begleitet uns. Der Pillebach wechselt einige Male die Seiten. Große Forst und Kleine Forst an unserer rechten Seite werden passiert. Beide Höfe waren dem Gerresheimer Stift zinspflichtig. Später kam Große Forst zur Honschaft Rath.

Wir kommen zum Ratinger Weg, wo wir den A5 verlassen und nach links abbiegen und die Bergische Landstraße überqueren. Wo einstmals nach Mettmann eine Pferdebahn zog, herrscht jetzt reger Autoverkehr. Wir biegen nochmals nach links auf den Wanderweg D. Am Spielplatz vorbei geht es wieder rechts zum Pillebach.

Weiter führt unser Weg durch die Kleingartenanlage Zaunkönig zum Peckhausweg, jetzt links einem Hohlweg folgen in Richtung Rotthäuser Weg.

Den zweiten Weg gehen wir rechts rein am Wald entlang in Richtung alter Fernmeldeturm. Wir laufen auf dem Rotthäuser Weg bis zum Friedhof. Bevor auf der linken Seite die Friedhofseinzäunung beginnt, führt ein Fußweg nach links dem Zaun entlang, dem wir folgen. Unterwegs stoßen wir wieder auf die weiße Raute, der wir nach rechts, stets weiter am Friedhofszaun entlang, folgen. Rechts biegen wir dann in einen Hohlweg, den alten Handelsweg "Mauspfad" ein.

Am Ende des Waldes schließlich, an der Bahnstrecke nach Mettmann, biegen wir nach rechts zum Naturfreundehaus, wo wir unsere Wanderung beenden.

 
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