Einige gelungene Veranstaltungen 2006

Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2006 auf diese eigene Seite ausgelagert.

 

Seminartag "Flechten - eine vielfältige Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge" am 01.07.2006

Am Samstag, 1. Juli 2006 war es soweit. Das Programm verhieß: "Einblicke in das Leben der Flechten; eine vielfältige Lebensgemeinschaft aus Pilz und Alge. Anschließend kleine Exkursion. Bitte Lupen und, wenn vorhanden, Binokular mitbringen. Leitung: Dieter Gregor Zimmermann. Anmeldung bei Heide Stieb. Treffen 10.30 Uhr Naturfreundehaus Düsseldorf-Gerresheim".

Dem Aufruf waren 14 Naturfreunde und Bekannte gefolgt. Die jüngste Teilnehmerin war 6 Jahre, die ‚bewaffnet' mit einem Schülermikroskop, mitmachte.

Herr Dieter Gregor Zimmermann, ein ausgewiesener Flechtenspezialist (im vergangenen Jahr wurde in der Familie der Arctomiaceae eine neue Flechtengattung Gregorella mit der bis jetzt einzigen Art Gregorelle humida nach ihm benannt), führte uns in die nicht einfache Materie ein. Wir erfuhren, dass Flechten Doppelorganismen sind, die aus einer Algen- und einer Pilzart bestehen. Sie bilden eine Lebensgemeinschaft, die eine eigenständige Gestalt annehmen. Flechten sind gegenüber Moosen unter anderem an der Farbe zu unterscheiden. Während Moose frische grüne Farbtöne und Sporenkapseln haben, sind die Flechten meist grau oder grünlich-grau, grünlich-gelb, gelb oder braun gefärbt.

Das hört sich alles noch "einfach" an, aber dann beginnt die Bestimmung erst richtig. Heide Stieb und Herr Zimmermann gingen noch weiter ins Detail und untermauerten ihre Worte mit Herbarmaterial, welches sie in der letzten Woche aufgesammelt hatten. Daneben lagen Bestimmungsbücher. Jeder hatte eine Lupe mitgebracht, um einen ersten Einblick zu bekommen. Die Mikroskope und Binokulare waren heiß umlagert. Wir erfuhren auch, dass die Namengebung der Flechten erst 150-200 Jahre alt ist.

Porpidia crustulataGanz ohne Anschauungsmaterial waren auch wir nicht gekommen. Bei einem Besuch des bekannten Aufschlusses in Vorhalle Anfang April hatten wir kleine, flache Steine mitgenommen, die mit Flechten "dekoriert" waren. Wir hatten eine Pionierflechte mit dem wissenschaftlichen Namen Porpidia crustulata gefunden. Die Flechten haben die Möglichkeit, sich im Stein mit Haftfasern fest zu krallen. Und so wurde eine Flechte nach der anderen vorgestellt. Gleichzeitig kamen auch die Bestimmungsbücher zur Sprache. Mit den Geräten und den Büchern, und natürlich auch mit Unterstützung von Heide und Herrn Zimmermann, erhielten wir einen guten Einblick in einer Welt, die den meisten von uns bis heute verschlossen war.

Wir hörten auch, dass sowohl Alge als auch Pilz sich gegenseitig begünstigen und so in Gebieten wachsen, die dem einzelnen allein nicht erreichbar wäre. Für Umweltschützer sind Flechten Anzeiger für gute oder weniger gute Luft. Ein erstklassiges Messgerät, das uns die SO2 Belastung der Luft genau anzeigt.

Mit Kalilauge oder einer Jodlösung wurden Flechten "verfärbt". Für Mikroskopierer besteht so die Möglichkeit, bestimmte Merkmale hervorzuheben.

Es war schon nach 14 Uhr, als uns Heide daran erinnerte, dass wir Hunger hatten!! Jetzt wussten wir auch, warum der Rucksack und die Taschen so dick gewesen waren. Für alle gab es was Leckeres, natürlich biologisch, zu essen.

Danke Heide. Herrn Zimmermann danken wir für diesen interessanten Tag. Wir gingen mit dem Gedanken auseinander, diese Geschichte zu vertiefen.

Kurt Niessen

Zurück zur Übersicht über die Berichte

 

Solartag am 20.08.2006

5 Jahre produzieren wir nun mit unserer Photovoltaikanlage Strom aus Sonnenenergie. Grund genug, zu feiern und unser Sommerfest als Solartag mit Aktionen und Informationen rund um die Solarenergie zu gestalten. Mit dieser Aktion beteiligen sich die NaturFreunde Düsseldorf an der bundesweiten Klimakampagne der NaturFreunde Deutschlands.

Alles muss regenfest gemacht werdenDie Wettervorhersage verhieß uns allerdings für den Sonntag nichts Gutes - das hieß bereits am Samstag Zelte und Pavillons aufbauen, um im Zweifelsfall überdachten Platz zu haben, wenn es regnet. Und leider bewahrheitete sich die Wettervorhersage: nachdem wir um 9.00 Uhr noch im Trockenen anfingen, Tische und Bänke aufzubauen und andere Vorbereitungen zu erledigen, fing es um 10.00 Uhr an zu regnen. So war der Beginn um 11.00 Uhr ziemlich verregnet, und es fanden sich außer unseren Mitgliedern zunächst nur wenige Gäste ein. Eine offizielle Begrüßung machte wenig Sinn, so das wir den Tag einfach so anfingen ließen. Aber glücklicherweise besserte sich das Wetter wieder, und zwischendurch kam immer wieder die Sonne so stark heraus, dass unsere geplanten Aktivitäten und Anschauungsobjekte funktionierten.

Die Infotafel zu unserer PhotovoltaikanlagZum Einen informierten wir über unsere Photovoltaikanlage. Neben einer Erklärung, wie eine solche Photovoltaikanlage funktioniert, haben wir einige Daten zusammengetragen und grafisch aufbereitet, welche monatliche Sonneneinstrahlung wir in den letzten 5 Jahren hatten und welche Leistung die Anlage daraus gewonnen hat. Auch die Frage der Finanzierung unserer Anlage wurde grafisch dargestellt. Darüber hinaus hat Helwig von Lieben, Geschäftsführer des Umweltzentrums Düsseldorf und Inhaber der Solaranlagenfirma "Resolut", interessierte Besucher an einem kleinen Infostand über die Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen informiert. Als Anschauungsobjekte hatte er Solarzellen - separat oder schon in Ziegel integriert - dabei sowie einige weitere Anwendungen der Photovoltaik: ein solarbetriebener Sauger, ein solarbetriebener Rasenmäher, der mit Hilfe von im Rasen eingelassenen Induktionsschleifen selbsttätig mit Sonnenenergie über den Rasen fährt und diesen mäht oder solarbetriebene Spielzeuge.

Der SolarkocherAber nicht nur in Form der Photovoltaik lässt sich die Sonnenenergie nutzen, sondern auch zum Kochen mit Hilfe eines Solarkochers. Insbesondere in afrikanischen Ländern, in denen die Sonneneinstrahlung etwas zuverlässiger ist als in unseren Breitengraden, trägt der Betrieb von Solarkochern dazu bei, das ohnehin oft knappe Brennholz sparen zu helfen. Vor allem für Schulen und ähnliche Einrichtungen, die mittags ein warmes Essen bereit stellen, ist ein solcher Solarkocher interessant - weniger eigentlich für Privathaushalte, in denen oft eher abends gekocht wird.

Udo Fredmüller aus Ratingen propagiert schon seit über 15 Jahren den Gebrauch von Solarkochern in Afrika, in Zusammenarbeit mit der ökumenischen Umweltgruppe in Mörsenbroich sammelt er derzeit für Solarkocher für Madagaskar. In dieser Tätigkeit wollten wir als NaturFreunde Düsseldorf unsere Unterstützung anbieten und haben daher zum einen Spenden gesammelt, zum anderen wurde der diesjährige Erlös unseres traditionellen Bücherflohmarkts für einen Solarkocher verwendet. Und so können wir als Ergebnis festhalten, dass die NaturFreunde Düsseldorf auch einen Solarkocher im Wert von 100 Euro für Madagaskar spenden können.

Die Solarkiste wird in der Sonne ausgerichtetAber alleine mit Bildern und Reden ist es schwer, von der Funktionsfähigkeit eines Solarkochers zu überzeugen. Daher haben wir auch zwei verschiedene Solarkocher aufgestellt, um ihren Nutzen in der Praxis zeigen zu können. Einmal ein Modell mit Parabolspiegel, das bei Sonnenschein einen Liter Wasser in zehn Minuten zum Kochen bringt - und tatsächlich haben wir in den Phasen, in denen uns die Sonne verwöhnte, einen 4-Liter-Topf mit Wasser zum Kochen gebracht. Leider ließ die Sonne dann wieder nach, so dass wir nicht wie geplant solargekochte Würste oder Gemüse anbieten konnten. Aber immerhin: wir konnten sehen, welche Energiemenge so ein Solarkocher leisten kann.

Außerdem haben wir ein Modell in Form einer Kochkiste präsentiert: durch die schwarze Innenfläche wird die Sonne angezogen, ein Glasdeckel hält die Wärme zurück und eine Reflektorscheibe lenkt zusätzliches Licht in die Kiste. Dieses Modell ist zwar langsamer als der Parabolspiegel, aber auch darin lässt sich Wasser zum Kochen bringen. Auch für andere Zwecke, wie z.B. Trocknen von Lebensmitteln, lässt sich diese Kiste verwenden.

Mit Infotafeln sowohl von der ökumenischen Umweltgruppe als auch vom BUND Düsseldorf haben wir den theoretischen Hintergrund und die Anwendungsmöglichkeiten von Solarkochern auch noch mal zum Nachlesen präsentiert.

Der Solarbrunnen findet regen ZuspruchAuch für die Kinder sollte natürlich was Interessantes mit Sonnenenergie geboten werden: ein solarbetriebener Brunnen, bei dem die Kinder dann das nach oben gepumpte Wasser über aus Knete geformte Schalen wieder nach unten fließen lassen können. Zwar war wetterbedingt nicht den ganzen Tag über der Betrieb des Brunnens möglich, in den Sonnenscheinstunden jedoch fand der Brunnen reichlich Zuspruch bei den Kindern.

Außerdem hatten wir noch Bastelangebote für die Kinder vorbereitet: aus zwei Joghurtbechern, schwarzem Papier, Fotokarton, Alufolie und Frischhaltefolie lässt sich ein einfacher Solarkocher bauen. Bei gutem Wetter kann man darin in etwa einer Stunde etwas Gemüse oder Obst garen - schon erstaunlich für so ein doch eher primitives Modell. Leider war aber das Wetter nicht so sehr danach, so dass nur ein Kind sich einen Kocher bauen wollte - und zum Einsatz ist der Kocher dann leider nicht mehr gekommen. Aber wir wollen diese Bastelaktion im nächsten Sommer in der Junge-Familien-Gruppe nochmal anbieten - in der Hoffnung darauf, dass dann besseres Wetter ist.

Matthias Möller beim Anbringen der PlaketteDas Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen verleiht - noch aus Zeiten der rot-grünen Landesregierung stammend - die Plakette "Energiesparer NRW" für Häuser, die bestimmte Kriterien des Energiesparens erfüllen. Damit können Hausbesitzer schon von außen deutlich machen, dass sie etwas für den Klimaschutz tun. Die Naturfreunde Düsseldorf haben beschlossen, diese Plakette zu beantragen und im Rahmen des Solartags am Naturfreundehaus anzubringen. Der 1. Vorsitzende, Matthias Möller, ging in seiner Festansprache am Nachmittag um 14.00 Uhr nochmals auf die Hintergründe der Photovoltaikanlage und die Notwendigkeit alternativer Energieerzeugung ein, bevor er die Plakette rechts des Eingangs vom Haus befestigte.

Zur kulturellen Umrahmung der Plakettenanbringung hat die Singegruppe der NaturFreunde Düsseldorf ein paar alte Naturfreundelieder einstudiert, in denen es um die Sonne und den Sonnenschein geht. Begleitet auf dem Akkordeon gab die Gruppe drei Lieder zum Besten, die von den Zuschauern mit herzlichem Beifall bedacht wurden.

Grillen im Regen - aber mit BiofleischNatürlich sollte bei einem Solartag, der ja für umweltgerechtes Verhalten werben soll, auch die Verpflegung möglichst umweltgerecht sein. Beim Bier ist das insofern einfach, als dass in Düsseldorf ohnehin kein anderes Bier als Alt vom Fass in Frage kommt - und damit natürlich ein Getränk aus der Region. Auch die restlichen Kaltgetränke, die wir immer im Haus anbieten, kommen weitestgehend aus der Region, der Kaffee ist aus fairem Handel. Tradition ist bei unseren Sommerfesten auch, dass die Mitglieder selbst gebackenen Kuchen spenden, so dass wieder ein leckeres Kuchenbuffet zusammen gekommen ist. Und mittags wurde wie üblich gegrillt - auch diesmal wieder mit Fleisch aus biologischer Produktion. Von einem Biohof in Velbert haben wir das Fleisch organisiert - und da wir es direkt vom Bauern bezogen haben, konnten wir es auch zu relativ günstigen Preisen anbieten.

Alles in allem also ein gelungener Tag, auch wenn wir uns noch etwas dauerhafteren Sonnenschein gewünscht hätten.

Zurück zur Übersicht über die Berichte

 

Bergwanderfreizeit Hohe Tauern vom 19.08. bis 02.09.2006

19.08. Ankunft aller 10 TeilnehmerInnen der Freizeit in Königsleiten in freudiger Erwartung auf die Bergtouren: Uda aus Regensburg, Charlotte aus Ulm, Horst aus Berlin, Wulf aus Wuppertal, Trixi aus Göttingen, Regina und Hartmut aus Bad Laasphe, Jürgen, Michael (unser Bergwanderleiter) und ich aus Düsseldorf. Tourenbesprechung und ab in die Betten.

20.08. Nach Frühsport und ausgiebigem Frühstück am Buffet geht's los zum Einwandern. Bei blauem Himmel und herrlichen Blicken auf Stausee, Gipfel und Gletscher marschieren wir über einen Höhenweg zum Stausee und pünktlich um 15:00 Uhr (Michaels Kuchenzeit) Einkehr im Gasthof Finkau mit leckerem Heidelbeerkuchen. Bei strömendem Regen laufen wir heimwärts zum Hotel Königsleiten, wo eine herrliche Sauna einigen von uns über nasse Füße und Klamotten hinweghilft.

21.08. 9.00 Uhr Aufbruch zum 1.Gipfel, dem Königsleitengipfel. Bei Regen, aber guter Stimmung erreichen wir alle den Gipfel (2315m), die Sonne lacht und mit Michaels Ingwerstäbchen erschallt ein fröhliches "Berg frei!". Über duftende Wiesen, Bäche und Wälder - Heidelbeeren gibt es unterwegs gratis - laufen wir zurück.

22.08. Eigentlich ein Ruhetag - doch wegen der Schlechtwetterprognose für die nächsten Tage nehmen wir uns den Gernkogel (2267m) vor. Bei Regen, Rast im Stehen, gibt es viel zu lachen und unterm Gipfelkreuz entsteht ein Regenschirmlager. Apfelschnitzel, Bonbons etc. machen die Runde und gut gelaunt beginnt der Heimweg.

23. und 24.08. Zwei Tage unterwegs auf Hüttentour. Ziel ist die Bamberger Hütte (1761m) mit Übernachtung. Mit vollem Gepäck bei herrlichem Sommerwetter ziehen alle gemeinsam los. Vorbei und über die noch junge Salzach, rauf und runter und über das Salzachjoch (1983m) erreichen wir die Hütte. Knödelsuppe und andere Leckereien verwöhnen uns. Mit leichtem Rucksack beginnt der Aufstieg zum Schafsiedel (2447m). Drei wunderschöne Seen grüßen in Grün- und Blautönen, kleine Tümpel leuchten in hellen Grüntönen. Keuch - keuch - doch wir schaffen alle den Gipfel. Traumhafte Ausblicke lassen bald alle Mühen des Aufstiegs vergessen. Ein Bad im ziemlich kalten Untersee kühlt auch mich ab. Mit Liedern und Gitarrenklängen neigt sich der Abend und das 12er-Lager für unsere Gruppe hält noch so einiges bereit. Früh am nächsten Morgen geht's zügig aufwärts zum Nadernachjoch (2100m), kleine Verschnaufpause, Ablage der Rucksäcke und los auf den Tristkopf (2361m). Auch hier tolle Aus- und Rundblicke. Schlechtes Wetter naht und tanzende Hagelkörner begleiten unseren Rückweg. Rast in der Salzachjochhütte bei Kaffee und Kuchen und Sonnenschein. Müde, aber glücklich kommen wir nach "Hause". Käsenockerln vom Wirt persönlich zubereitet beschließen den Abend. Wir sinken in die bequemen Hotelbetten.

25.08. Ruhetag - aber von wegen - für einige von uns heißt es morgens Gurte, Knoten und Steigeisen ausprobieren - gar nicht so einfach ! Doch dann rein in die Bergschuhe, statt ruhen lockt uns drei (Charlotte, Trixi und mich) die Zittauer Hütte unterhalb der Gletscher. 1000m Höhe sind von der Finkau-Alm zu schaffen. Wunderschöne Wasserfälle am Gerlosbach, die Leitenkammerklamm mit viel Wasser und Feuchte begleiten unsere Wanderung. Die Zittauer Hütte erwartet uns mit Sonnenschein, spiegelnder 3000er im See und frisch beschneite weiße Gletscher. Hier an dieser Hütte könnte ich mehrere Tage verbringen und die umliegenden Gipfel besteigen !

26.08. Heute kommt der Arbiskogel (2048m) und die Kirchspitze (2312m) an die Reihe. Ein herrlicher Weg mit Wäldern, Almen und kleinen Seen läßt die lange Wanderung kürzer erscheinen. Heimwärts über die Stackerlalm gibt's Zirbenschnaps und Bergkäse.

27.08. Ruhe- und Regentag: aber nix da! Heute gibt's Instruktionen von Michael für die Hüttentourleute. Am Hochspannungsmast üben wir eigene Spaltenbergung, Steigeisengehen auf der nassen Wiese und anderes. Erfolgserlebnis - alle kommen am Seil rauf und runter und Schokolädchen gibt's als Belohnung von Charlotte.

28.08. Nach dem morgendlichen Frühsport und Frühstück ist heute eine Führung im Schaubergwerk Untersulzbachtal geplant, eine Wanderung durch die Sulzbachklamm, später der Aufstieg zur Finkalm mit Aussicht auf die Großvenedigergruppe. Ein interessanter und erlebnisreicher Tag für uns.

29.08. Für mich steht Verwandtenbesuch und die Krimmeler Wasserfälle an, die Gruppe wandert zum Wildkogel (2224m).

30. und 31.08. Hüttentour: Warnsdorfer Hütte mit Schlieferspitze und Gamsspitzl. Zu fünft geht's bei Regen und kühlem Wetter los (Schneegrenze bei 1700m). Wir haben Glück: Vom Hüttenwirt werden wir in der Nähe der Krimmeler Wasserfälle abgeholt und vier der fünf Rucksäcke werden mit der Materialseilbahn zur Hütte befördert. Wir haben noch gut zu laufen - die Hütte liegt 2324m hoch, leider dicke Suppe rundherum und es "schnieselt" (d.h. Schneeregen). Mit leichtem Gepäck wandern wir von der Hütte zum nahegelegenen Eis-See am Fuß des Gletschers, um dort unsere Eispickel und Eisschrauben auszuprobieren. Alle erzeugen kleine Eiswürste mit der Eisschraube. Eine besondere Atmosphäre herrscht hier in dieser Eis- und Schneewelt. Noch ca. eine Stunde in Richtung Gamsspitzl und wir bleiben in Schnee und Schneegestöber stecken. Abmarsch zur Hütte. Heißer Kakao tut gut! Am nächsten Morgen sieht das Wetter nicht gut aus - aber es wird heller - die drei Mädels wollen hoch auf das Gamsspitzl (2888m) und reden das bessere Wetter herbei. Wir ziehen los, sehr gut eingepackt, und trotz einiger Hindernisse im tiefen Schnee schaffen wir es bis ca. 10m vorm Kreuz - eine Schneewächte versperrt uns den Zugang. Macht nix - der Himmel reißt zusehends mehr auf - ein unglaublich schönes Panorama entsteht immer klarer vor unseren Augen. Sehr glücklich steigen wir zur Hütte ab und längs der Krimmler Ache Richtung Krimml und zu Wulfs bereitstehendem Auto.

01.09. Der letzte Tag erstrahlt bei herrlichem Bergwetter. Alle gemeinsam wandern über den Leitenkammersteig zur Seekarscharte (2519m), ein langer mühsamer Weg, jedoch mit Best-Panorama ! Bei der Pause auf der Scharte liegen uns zwei Seen fast zu Füßen und glitzern. Beim Rückweg einmal kurz ins Wasser - brrr - eisig!! Am Abend dann ist Abschied angesagt. Ein ganz dickes Dankeschön für Michael!! Für ihn hat die Gruppe eine lange Reepschnur mit vielen angeknoteten Utensilien als Geschenk vorbereitet und einen Fotokalender als Gutschein überreicht. Alle Gruppenteilnehmer wirken zufrieden und glücklich!

02.09. Große Verabschiedung vorm Hotel - für die einen geht's nach Hause, die anderen begeben sich noch auf eine einwöchige Hüttentour.

Text und Bilder: Karin Görgens

Zurück zur Übersicht über die Berichte

 

Hüttentour durch die Hohen Tauern vom 02. bis 09.09.2006

02.09. Die Hüttentour beginnt. Wir sind zu fünft: Michael, Wulf, Charlotte und ich von der soeben beendeten 14tägigen Bergwanderfreizeit sowie Mark aus Wuppertal, der noch dazugestoßen ist. Wir sind voller Vorfreude. Sonnenschein pur - mein Rucksack hat noch wenige Minuten vor der Abfahrt Schwund erfahren (es ist schwer, den Rucksack leicht für 7 Tage zu packen). Mit Wulfs Auto geht's nach Kaprun. Der Aufstieg zur Krefelder Hütte (2293m) beginnt, 1400 Höhenmeter sind zu bewältigen. Das Seil wechselt halbstündlich den/die TrägerIn - oh das ist verdammt schwer! Mit wunderschönen Ausblicken auf den Zeller See, das Kitzsteinhorn und den Riesen rundherum erreichen wir die Hütte. Dort genießen wir die Ruhe (wir sind fast die einzigen Gäste), die heiße Dusche, das Essen und bald auch die Betten.

03.09. Abmarsch 7.30 Uhr, wir folgen dem Krefelder Weg mit dem Gletscher am Kitzsteinhorn im Blick, kraxeln teilweise durch Schnee zur Schmiedinger Scharte (2716m). Eine verdiente Pause mit eiskalten Winden, aber wieder Sicht auf Gipfel, Gletscher, Täler, Seen und bald geht's weiter! Stunde um Stunde benötigen wir dann für einen abschüssigen Höhenweg (mit nasser Wiese), der dann an einem reißenden Bach nicht zu überqueren ist. Es braucht Kraft, Klettern und nackte Füße, um ihn zu überwinden. Bis zum Tauernmoos Stausee auf 2048m Höhe wird der Weg gut - jedoch der lange Marsch bis zum Enzinger Boden schafft uns gewaltig.

04.09. Nach einer guten Nacht im Gasthof Paletti - heute mit Traumwetter - haben wir nur leichtes Gepäck. Wir besichtigen das Museum des Tauernkraftwerks - sehr eindrucksvoll. Über den Wiegenwald beginnt der Aufstieg zur Rudolfshütte (2311m). Wir genießen die Schönheit und die Stille des Wiegenwaldes, mit vielen kleinen Moorseen und Spiegelungen der Berge. Die Rudolfshütte dagegen ein Alptraum - All-inclusive-Hotel, Baggerlärm - jedoch in einer einmalig schönen Bergwelt am Weißsee gelegen. Durch das Tal geht's zurück.

05.09. Der Aufstieg zur Rudolfshütte erfolgt heute mit der Seilbahn - auch mal schön! Die zwei Nächte im Schlafsaal für 12 Personen sind sehr gewöhnungsbedürftig, jedoch der Preis für Halbpension (23 Euro) unschlagbar, bei guten Buffets für Frühstück und Abendessen. Der Sonnblickgletscher und Sonnblickgipfel reizen. Also auf zum Kalser Joch, wo wir im Schnee und bei herrlichem Sonnenschein Übungen für den morgigen Gletschertag machen.

06.09. Halbwegs ausgeschlafen - nach dem Frühstück um 6:30 Uhr geht's dann zügig zum Gletscher und Sonnblick (3088m). Zwei Steinböcke springen vor uns her und der Gletscher wird immer größer. Für mich wurde dies der "große" Tag - aufregend, das 1. Mal mit Steigeisen und 4er-Seilschaft. Charlotte und ich erleben hautnah Gletscherspalten bis zur Hüfte, gebührend Respekt stellt sich ein und Anerkennung für Michael, der uns führt. Die letzten 100m zum Gipfel sind im Fels, Schnee und Geröll. Aber dann die Belohnung am Gipfelkreuz: wir sind überwältigt von den fantastischen Weitblicken! Zurück gehen wir eine andere Route über den Gletscher (kaum Spalten). Glücklich, auch erleichtert und beschwingt treten wir den Heimweg an. Für mich geht ein "Traumtag" zu Ende.

07.09. Rucksäcke gepackt und auf zur Naturfreunde Hochgebirgsschule Kaprun. Auf- und Abstiege im Wechsel, vorbei an Gletschern, Wasserfällen, Seen und Almwiesen über das Kapruner Törl (2639m), wiederum Bestwetter. Früh erblicken wir den Stausee Mooserboden - der Weg zur Hochgebirgsschule zieht sich viele Stunden immer vorbei an rauschenden Gletscherbächen. Große Überraschung und Freude an der Hochgebirgsschule (2108m): einmalig schöne Lage, kleine gemütliche Häuser, Doppel/Einzelzimmer, eine sympatische Hüttenwirtin, die uns wienerisch köstlich bekocht. Klasse!

08.09. Der letzte Tag der Hüttentour beginnt mit Regen und Nebel, so dass die geplante Bergtour ausfällt. Aber ein Gang über den Staudamm und ein Besuch (vom rührigen Leiter der Hochgebirgsschule wärmstens empfohlen) im Infozentrum Mooserboden (Erlebniswelt Strom und Eis) sind lohnenswert. Nach einem guten Pilzsüppchen der Wirtin am Mittag klart es auf und eine kleine Wanderung mit Nebel und Sonne beschließt diesen Tag. Den letzten Abend verbringen wir in Abschiedsstimmung.

09.09. Mit dem Bus und Schrägaufzug fahren wir nach Kaprun, wo Wulfs Auto uns aufnimmt und wir fünf nur noch für kurze Zeit zusammen sind. Vielen, vielen Dank von uns an Michael, der auch diese Tour so gut vorbereitet und mit uns durchgestanden hat.

Text und Bilder: Karin Görgens

Zurück zur Übersicht über die Berichte

 
Home | Selbstdarstellung | Geschichte | Naturfreundehaus | Highlights | Berichte | Positionen | Nachhaltigkeit
Gruppen | Wanderungen | Wandervorschläge | Mitglied werden | Links | Mail | Impressum