Einige gelungene Veranstaltungen 2013

Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2013 auf diese eigene Seite ausgelagert.

 

"Dies Land ist dein Land" am 24.02.2013

100 Jahre alt wäre Woody Guthrie 2012 geworden - wie ja auch die NaturFreunde Düsseldorf ihr hunderstes Jubiläum feierten. Und auch, dass Guthrie sich in seinen Liedern für die Arbeiter und ihre Rechte einsetzte, verbindet ihn mit den NaturFreunden.

Grund genug also, sich an diesem Sonntagnachmittag im Naturfreundehaus mit seinem Leben und seinen Liedern auseinander zu setzen. Und dies taten Klaus Grabenhorst (Gitarre, Gesang), "Professor Bottleneck" Rolf Heimann (Gitarren) und Frank Born (Mundharmonikas) auf meisterliche Weise. Von den Staubstürmen, die Woody Guthrie wie viele andere Arbeiter aus Oklahoma nach Kalifornien vertrieben, von den miserablen Arbeitsbedingungen auf den Farmen in Kalifornien, von Reisen mit dem Güterzug quer durch die USA oder von den Hoffnungen, die Guthrie mit Großprojekten wie Staudämmen im Rahmen des "New Deal" verband, erzählten die von Klaus Grabenhorst ins Deutsche übertragenen Lieder. Selbstverständlich durften auch Guthries bekannteste Songs wie "Dies Land ist dein Land" oder "Die junge Gewerkschafterin", mit dem er auch den Frauen in der Gewerkschaftsbewegung ein musikalisches Denkmal setzte, nicht fehlen. Mit Kommentaren und Anekdoten aus Guthries Leben stellte Klaus Grabenhorst diese Lieder jeweils in ihren historischen Zusammenhang und Guthries Lebensgeschichte.

Absolut begeistert waren die etwa 80 Zuhörerinnen und Zuhörer jedoch von der musikalischen Darbietung: Professor Bottleneck und Frank Born sind ausgesprochene Meister auf ihren Instrumenten und harmonierten perfekt zu Klaus Grabenhorsts eindrucksvollem Gesang. Und wenn Bob Dylans Hommage an Woody Guthrie eines der letzten Stücke des Nachmittags war, so haben die drei Musiker an diesem Nachmittag eine wundervolle Hommage an diesen stilbildenden Künstler dargeboten.

   
         
   

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Radetappe des Ostermarsch Ruhr am 31.03.2013

Bei Kälte und Schneetreiben waren auch in diesem Jahr Mitglieder der Radtouristikgruppe der NaturFreunde Düsseldorf bei der Radetappe des Ostermarsch Ruhr am Ostersonntag von Essen nach dabei. Für NaturFreundInnen gibt es eben kein falsches Wetter, erst recht nicht bei einer Friedensdemo...

 
     
 

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Aktionstag "UMfairTEILEN - Reichtum besteuern" am 14.04.2013

Mit dem Armuts- und Reichtumsbericht hat die Bundesregierung ihr Armutszeugnis vorgelegt. Die Ungleichheit zwischen Armen und Reichen hat weiter zugenommen: Laut statistischem Bundesamt sind 16 Millionen Deutsche arm. Zehn Prozent der Deutschen besitzen etwa 50 Prozent des Vermögens, während rund 50 Prozent der Deutschen etwa ein Prozent des Vermögens halten bzw. Schulden haben.

Wenn wir mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft wollen, wenn wir wollen, dass der Staat genug Geld hat, damit er seinen Aufgaben in der Sozialpolitik, der Bildung usw. nachkommen kann, dann müssen wir dafür sorgen, dass sich die Superreichen in diesem Land nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen. Wir müssen uns stark machen, dass übergroßer Reichtum wieder stärker besteuert wird, dass eine Vermögenssteuer und der Kampf gegen Steueroasen und Steuerhinterziehung wieder zu einer gerechten Verteilung der Lasten in der Gesellschaft führen.

Um dies umzusetzen, hat sich bereits im letzten Jahr ein bundesweites Bündnis "UMfairTEILEN - Reichtum besteuern" gegründet, bei dem neben Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden oder attac auch die NaturFreunde mitarbeiten. In vielen Städten gibt es lokale Bündnisse, so auch in Düsseldorf, wo die NaturFreunde Düsseldorf ebenfalls vertreten sind. Im Rahmen des bundesweiten Aktionstags am 14.04. waren die NaturFreunde Düsseldorf daher mit den anderen Bündnispartnern auf dem Rathausplatz präsent, um in Reden - unter anderem vom Bochumer Wirtschaftsprofessor Dr. Heinz Bontrup -, Interviews mit betroffenen Initiativen vor Ort, kulturellen Beiträgen und Infoständen auf die Forderung des Bündnisses aufmerksam zu machen. Und wir werden auch weiterhin dabei sein, denn bis zur Bundestagswahl werden noch eine mehrere Aktivitäten folgen.

 
     
 
     
 

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Lesung und Radtour am 20.04.2013

Gemeinsam mit der Bücherei Gerresheim und dem ADFC Düsseldorf boten die NaturFreunde Düsseldorf eine reizvolle Kombination zum Thema Radfahren an: zunächst las die Berliner Autorin Bettina Hartz in der Bücherei aus ihrem Buch "Auf dem Rad: Eine Frage der Haltung". Philosophische Betrachtungen über das Radfahren als ideales Mittel einer entschleunigten, bewussten Mobilität, die Frage nach dem richtigen Fahrrad oder das gestohlene Rad waren einige der Passagen, die sie vortrug.

Nach einer kurzen Diskussionsrunde ging es dann mit knapp 30 Radlerinnen und Radlern auf eine von Eva Schneider, Leiterin der Radtouristikgruppe der NaturFreunde Düsseldorf, organisierte Radtour auf den Spuren des Industriepfads Gerresheim. Zu einzelnen Punkten wie dem Ringofen der Ziegelei Sassen, der Lösswand, aus der das Material für die Ziegel gewonnen wurde, den Drahtstiftefabriken Dreher und von Gahlen, der evangelischen Kirchengemeinde mit dem Vereinshaus oder dem Glashüttengelände trug sie erklärende Texte vor. Ein glücklicher Zufall wollte es, das an diesem Nachmittag der Förderkreis Industriepfad eine Veranstaltung am Ringofen durchführte, und so konnten wir auch noch dem sachkundingen Vortrag Peter Schulenbergs folgen.

Mit Kaffee und Kuchen am Naturfreundehaus, schön in der wärmenden Sonne, klang der gelungene Nachmittag schließlich aus.

 
     
 
     
 
     
 

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Was übrig bleibt - Ausstellung im Naturfreundehaus von August 2009 bis August 2013

Kopf eines Höhlenbären aus der Ögerhöhle bei HohenlimburgMenschenspuren - Pflanzenspuren, so heißt der Untertitel der Ausstellung, die in den letzten vier Jahren im Untergeschoss des Naturfreundehauses zu sehen war. Die beiden ehrenamtlichen Düsseldorfer Archäologen Gaby und Peter Schulenberg haben gemeinsam mit der Gruppe Natur- und Heimatkunde der NaturFreunde Düsseldorf die umfangreiche Sammlung aufgearbeitet, die der 1977 verstorbene Naturfreund Fritz Matthes hinterlassen hat.

Fritz Matthes wurde 1901 in Sachsen geboren, um eine Ausbildungsstelle zu finden, kam er schließlich nach Düsseldorf, wo er eine Optikerlehre begann. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er Mitglied bei den NaturFreunden in Düsseldorf, wo er sich außer bei unzähligen Wanderungen in der Gruppe Natur- und Heimatkunde bei Sepp Meyer engagierte. Er war zeit seines Lebens von einer großen Sammelleidenschaft geprägt, und so konnten wir dank seines Sohnes Horst Matthes und seines Enkels Ralf Matthes viele Fundstücke aus der regionalen Geschichte des Rheinlandes präsentieren.

Poliertes Steinbeil aus FeuersteinDie ältesten Fundstücke stammen aus der Alt- und Mittelsteinzeit, die vor etwa 100.000 Jahren begann und 6.000 vor Christus endete. Aus dieser Zeit stammt auch das spektakulärste Exponat der Ausstellung, der Kopf eines Höhlenbären, den Fritz Matthes 1928 in der Ögerhöhle bei Hohenlimburg fand. Daneben sind aber auch andere Tierreste zu sehen, so der Backenzahn eines Waldelefanten oder der Unterkiefer mit Eckzahn eines Höhlenbären. Die handwerklichen Errungenschaften der damaligen Menschen sind mit 50.000 Jahre alten Faustkeilen aus Feuerstein sowie Replikaten von Faustkeilen und Schabern aus dem Neandertal vertreten.

Parfüm- und SalbenfläschchenIn der Jungsteinzeit und Eisenzeit, die im Rheinland bis etwa 500 vor Christus ging, war die Technik bereits wesentlich ausgereifter, und so können wir in der nächsten Vitrine mehrere polierte Faustkeile, Feuersteinabschläge sowie mehrere Bruchstücke bronze- und eisenzeitlicher Keramik bewundern.

Glas und Keramik waren dann die Hauptwerkstoffe für die Gebrauchsgegenstände der römisch-germanischen Zeit, und so zeigt die nächste Vitrine etliche Bruchstücke von Amphoren, Trinkbecher, Schalen aus Terra Sigillata, Öllämpchen, oder Parfüm- und Salbenfläschchen. Außerdem gibt es noch die Nachbildungen verschiedener Beiltypen aus der Bronzezeit in dieser Vitrine zu sehen.

Trichterhalsvase aus dem 15. JahrhundertAuch einige Fundstücke aus der Neuzeit hat Fritz Matthes im Laufe seiner Sammlertätigkeit gefunden, und so können wir beispielsweise eine erstaunlich gut erhaltene flache Keramikschüssel von 1882 oder diverse Trichterhalsbecher und -vasen aus dem 15. Jahrhundert präsentieren.

Was aber wird man dereinst aus unserer Zeit finden, um die Tätigkeiten der heutigen Menschen beurteilen zu können? Dieser Frage stellt sich der letzte Abschnitt des Teils "Menschenspuren".

Der zweite Teil der Ausstellung - Pflanzenspuren - greift nicht auf die Sammlung von Fritz Matthes zurück, sondern stellt sich der Frage, welche Nutzpflanzen zu den Zeiten unserer Vorfahren die wesentliche Rolle spielten. Eine mit Bildern und heutigen Pflanzenteilen anschaulich gemachte Überblickstafel zeigt, ab wann welche Nutzpflanzen im Rheinland erstmals nachgewiesen werden konnten - von den Pflanzen, die man bereits vor mehr als 10.000 Jahren kannte bis zu Neuankömmlingen, die erst mit der "Entdeckung" von Amerika oder noch später zu uns gelangten. Einige Zeichnungen mit erklärenden Texten stellen darüber hinaus die Kulturlandschaft des Rheinlands im Wandel der Zeit dar, von der Steinzeit über die römisch-germanische Zeit bis ins Mittelalter und die Neuzeit.

Nunmehr ist die Ausstellung beendet und wir möchten uns bei Horst und Ralf Matthes sowie bei Gaby und Peter Schulenberg recht herzlich bedanken, dass es uns vier Jahre lang möglich war, solch spektakuläre und interessante Fundstücke bei uns im Naturfreundehaus zu zeigen und so bei den vielen Besucherinnen und Besuchern des Hauses Interesse an natur- und heimatkundlichen Themen zu wecken.

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Vortrag "Nationale Geoparks in Deutschland" am 19.10.2013

Natur wird in immer stärkerem Maße von profitorientierten Kapitalverwertungsinteressen bedroht und zerstört. Naturbewußte Menschen haben versucht, dagegen Verteidigungslinien zu errichten. So sind Netzwerke entstanden wie Nationalparks, Naturparks, internationale FFH-Gebiete und Biossphärenreservate, Natur- und Landschaftsschutzgebiete und -gesetze. Dominante Begriffe, die Kernbereiche bezeichnen, sind Artenschutz und -vielfalt, Biotopschutz und Biotopverbund.

Bei dem bisherigen Engagement geht es ausschließlich um die belebte Natur, also um das Überleben von Flora und Fauna. Existentielle Voraussetzung für Flora, Fauna und alles Leben sind der Boden und die jeweiligen geologischen Gegebenheiten auf der Erde. Deren Schutz wurde bisher wenig bedacht, unsere relevanten Gesetze bieten bestenfalls in dem ein oder anderen Fall über komplizierte Umwege Hilfe.

Lavabombe in einem Aufschluss am Schneeberg in Boos, GeoPark Eifel Seit den 1990er Jahren entwickelt sich nun weltweit eine Bewegung zur Ausweisung von Geoparks. In Deutschland wurde diese Idee im Jahr 2002, dem "Jahr der Geowissenschaften", aufgenommen. Heute wird bei uns der Titel "Nationaler Geopark" von der "Geo Union Alfred-Wegener-Stiftung" nach Prüfung und der Gewährleistung bestimmter Qualitätskriterien verliehen.

Am 19.Oktober 2013 hatten wir bei den NaturFreunden Düsseldorf Herrn Dr. Volker Wrede vom Geologischen Dienst NRW zu Gast. Unter dem Titel "Nationale Geoparks in Deutschland" entwickelte er uns ein anschauliches Bild von der Entwicklung, dem Anspruch, der Ausstattung und der Wirkung der bisher 14 deutschen Geoparks. Als 1. Vorsitzender des GeoPark Ruhrgebiet e.V. war er ein kompetenter Referent und Gesprächspartner.

Geotope sind die wesentlichen Elemente im Geopark. Mit diesem Begriff werden erdgeschichtliche Bildungen bezeichnet, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen

Gelegentlich genießen Geotope von besonderer Bedeutung als Naturdenkmäler, Naturschutzgebiete oder Bodendenkmäler einen gewissen Schutz. Geoparks werden in ausgewählten Regionen eingerichtet und zertifiziert. Deren Geotope sind geologische Sehenswürdigkeiten, die von regionaler und nationaler geowissenschaftlicher Bedeutung, Seltenheit oder Schönheit sind und repräsentativ für eine Landschaft und deren erdgeschichtliche Entstehung gelten können.

Dabei soll auch verständlich werden, welche Gesteine und Rohstoffe im Untergrund vorkommen und wie Geologie und Böden die jeweilige Landnutzung beeinflussen. Zusätzlich zu den geologischen sollen auch u.a. ökologische und kulturelle Sehenswürdigkeiten vorhanden sein. In den Geoparks sollen sich die Ziele des Natur- und Umweltschutzes mit der Förderung regionaler Wirtschaftsentwicklung natur- und sozialverträglich verbinden. Mit der Einrichtung von Geoparks wird angestrebt

Für das Publikum erschlossen werden Nationale Geoparks z. B. durch geologische Wanderpfade, geführte Wanderungen, Informationstafeln, Faltprospekte und Darstellungen in Museen. Den Besuchern bieten Geoparks einen beachtlichen Erholungswert.

Ehemaliger Ziegeleisteinbruch in Hagen-Vorhalle, GeoPark Ruhr"Rohstoffland Ruhrgebiet - Geologie erleben" lautet der Slogan, mit dem sich der GeoPark Ruhrgebiet vorstellt. Die hier vorkommenden Gesteine repräsentieren fast 400 Millionen Jahre Erdgeschichte von der Devon- bis in die Quartär-Zeit. An vielen gut zugänglichen Orten, wie etwa dem Geologischen Garten in Bochum, sind die Gesteine des Untergrundes als Zeugnisse unserer Erdgeschichte aufgeschlossen und liegen für den Betrachter offen. Etwa hundert solcher als Geotope bezeichnete Orte können im Geopark besichtigt werden, drei davon wurden im bundesweiten Wettbewerb sogar als "Nationale Geotope" prämiert. Hierzu zählt das Muttental mit dem LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall und seiner geschichtsträchtigen Kulisse für den Steinkohlenbergbau. Heute bildet der GeoPark Ruhrgebiet ein Netzwerk von rund 150 Mitgliedern, dem neben Stadtverwaltungen, Hochschulen, Museen, Naturschutzorganisationen und bergbaugeschichtlichen Vereinen auch zahlreiche Einzelpersonen angehören. Der GeoPark Ruhrgebiet umfasst eine Fläche von 4.500 qkm und verfügt über 20 geologische und bergbautechnische Wanderwege, die mit der 150 km langen GeoRoute Ruhr vernetzt sind.

Ernst Steller

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Diskussion "Aktive Klimapolitik für Düsseldorf" am 07.11.2013

Matthias Möller begrüßt die Anwesenden, Bild: Ansgar Drücker Etwa 50 Interessierte konnte Matthias Möller an diesem Donnerstagabend im Namen der NaturFreunde Düsseldorf und des Vereins "Sozial- und umweltverträgliche Verkehrspolitik für Düsseldorf" begrüßen. Sie waren gekommen, um gemeinsam mit dem neuen Leiter des Umweltamts der Stadt Düsseldorf, Dr. Klaus von Zahn, über "Aktive Klimapolitik für Düsseldorf" zu diskutieren. Matthias Möller deutete in seiner Begrüßung bereits an, dass dieses Thema zwei Facetten habe: einmal die Frage "Was können die BürgerInnen und die Stadt Düsseldorf tun, um das weltweite Klima zu schützen?" und zum anderen das lokale Klima, das sich zum Beispiel an Luftleitbahnen festmacht, über die verdichtete Gebiete der Innenstadt mit frischer Luft versorgt werden.

Auf beide dieser Facetten ging Dr. von Zahn in seinem Vortrag ein. So stellte er zunächst die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Stadt Düsseldorf vor: alle 5 Jahre will die Stadt 10 % CO2 einsparen, um bis im Jahr 2050 CO2-neutral zu sein, d.h. nur noch 2 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr auszustoßen. Drei Bausteine sollen hierzu beitragen: Energieeinsparung (z.B. durch Altbausanierung oder die Umrüstung von Straßenlaternen auf LED-Technik), Energieeffizienz (z.B. durch den Bau des neuen Gaskraftwerks auf der Lausward, das einen Wirkungsgrad von 80 % haben wird) und durch den Einsatz alternativer Energien (Photovoltaik oder auch Geothermie, wofür in Düsseldorf besonders günstige Bedingungen herrschen).

Die PlanungshinweiskarteAnschließend präsentierte Dr. von Zahn die "Planungshinweiskarte für die Landeshauptstadt Düsseldorf". Hierbei handelt es sich um die Fortschreibung der 1995 erstellten Klimaanalyse, die auf dem aktuellen Stand Hinweise für die Stadtplanung gibt, wo noch Spielraum für Bebauung ist und wo eine weitere Bebauung für das Stadtklima schädlich ist. Hierzu ist das Stadtgebiet aufgegliedert in Lasträume (Wohnbebauung, Gewerbe- und Industrieflächen) und Ausgleichsräume (regional bedeutsame Ausgleichsflächen, Wald- und Wasserflächen sowie städtische Grünflächen). Diese zeichnen sich aus durch geringe Emissionen, die Fähigkeit, Luftschadstoffe zu binden und zu filtern sowie die Produktion von Frisch- und Kaltluft, besonders an heißen Tagen. Ausschnitt aus der Planungshinweiskarte für den Stadtbezirk 7Eine der drei regional bedeutsamen Ausgleichsflächen Düsseldorfs ist die Frischluftschneise, die im Osten Düsseldorf aus der Düsselaue kommt, und diese stellte Dr. von Zahn im Detail vor, da sie ja direkt im Gebiet des Naturfreundehauses, aber auch der geplanten Stadtautobahn L 404n liegt. Auch die Frage der künftigen Bebauung des ehemaligen Glashüttengeländes spielt hier mit rein.

Der Vortrag, aber auch die Anliegen der Besucherinnen und Besucher, ergaben viel Diskussionsstoff, so dass sich eine fast zweistündige Diskussion an den Vortrag anschloss. So wurde von mehreren Anwesenden bemängelt, dass die nach wie vor einseitige Ausrichtung der Düsseldorfer Verkehrspolitik auf das Auto die ehrgeizigen Klimaschutzpläne konterkariert. Denn wenn nicht große Anstrengungen unternommen werden, um ÖPNV, Fahrrad und Fußwege zu fördern, wird der Autoverkehr auch in Zukunft das Klima mit CO2, Ruß und Stickoxiden belasten. Hier muss der gerade in Erstellung befindliche Verkehrsentwicklungsplan, so die Forderung, deutliche Akzente setzen.

Auch ist z.B. nicht einzusehen, warum bei der Neubebauung des Glashüttengeländes so viele Parkmöglichkeiten für Autos bereit gestellt werden müssen, schließlich ist das Gebiet bestens an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Hier wäre die Chance, schon im Rahmen der Stadtplanung mehr auf Klimabelange Rücksicht zu nehmen.

Eine große Rolle in der Diskussion spielte selbstverständlich die geplante Stadtautobahn L 404n. Auch wenn nach aktueller Planung der größte Teil nur noch zweispurig ausgebaut werden soll, so stellt insbesondere die Querung der Düsselaue einen massiven Riegel dar, der die Frischluftzufuhr aus der Düsselaue entgegen den ausdrücklichen Empfehlungen der Planungshinweiskarte enorm einschränkt.

Eher genereller Natur war die Frage, wie die Planungshinweiskarte, die fraglos viele gute Ansätze enthält, eine höhere Verbindlichkeit in der Stadtplanung bekommen könnte. Dies sei aber zum einen aufgrund bundesrechtlicher Vorgaben nicht möglich, zum anderen aber auch nicht unbedingt gewünscht, argumentierte Dr. von Zahn. Schließlich müsse in vielen Einzelfällen das Stadtklima gegen Wohnbedürfnisse oder auch Lärmschutzbedürfnisse abgewogen werden können.

Mit einen großen Dank an Dr. Klaus von Zahn für seinen Vortrag und die nimmermüde Diskussionsbereitschaft ging schließlich der Abend zu Ende. Mit Sicherheit war es nicht der letzte Abend dieser Art, hat doch der große Zuspruch trotz nur kurzer Vorbereitungszeit gezeigt, dass für solche Diskussionen ein großes Interesse in der Bevölkerung besteht.

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Radtour um Münster mit Woody-Guthrie-Festival vom 07.-13.11.2013

Wir sind zu sechst im Zug bis Hamm und werfen uns dort zu fünft in die Regenklamotten für die Radtour nach Münster - Ferdi nimmt den Zug. Erst abends, beim gemeinsamen türkischen Abendessen, lässt der Regen nach. Tja, November und Münster ... Am nächsten Morgen dann klarer Himmel, Sonne, wir fahren in die Rieselfelder zur Flora-Fauna-Beobachtung.

Abends das erste von drei Konzerten des Woody-Guthrie-Festivals, es spielt und singt eine Gruppe aus Münster, KlezmerPack.

Am zweiten Abend singt Corey aus Neuseeland zur Gitarre, danach bereitet uns die Gruppe Gutzeit leider eine für unseren Geschmack, die Jahreszeit und den Anlass etwas zu karnevalistische Zeit.

Am letzten Konzertabend Bernd Köhler ("Schlauch") mit seiner Band - inhaltlich wegen der Texte aus der Arbeiterbewegung, aber auch musikalisch am besten.

Tagsüber radeln wir rund um Münster (was man wörtlich nehmen kann, denn es gibt den sog. Fahrradring, eine schnelle, grüne Fahrradallee, die an vielen Kreuzungen Vorfahrt hat! ), wir sehen in einige der vielen Kirchen , bestaunen den großen, gut besuchten Markt am Dom und fahren noch einmal in die Rieselfelder mit dem dortigen Besucherzentrum.

Am 11.11. nicht Hoppeditz, sondern Zugfahrt nach Osnabrück, kleine Stadtbesichtigung und auf dem Hase-Radweg Fahrt nach Bramsche. Ein platter Hinterreifen von Ronny und die Flickaktion halten uns etwas auf, kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unsere Unterkunft im ehemaligen Kloster Malgarten, jetzt Standort für private Kunstangebote und eine Beginengruppe.

Unsere Zimmer im Klostergebäude sind hochherrschaftlich und uns steht eine komplett eingerichtete Küche zur Verfügung.

Am nächsten Tag ist es diesig und regnerisch. Vier von uns fahren zum Dümmer See und zum Geestmoor zur Kranichbeobachtung. Birgit und ich verbringen einen halben Tag im Varus-Schlacht-Museum von Kalkriese - das Museum ist spannend, lehrreich und friedenspolitisch engagiert, sehr empfehlenswert! Der Tag klingt aus in der Gemeinschaftsküche.

Am 13.11. radeln wir bei strahlender Sonne zurück nach Osnabrück. Ein platter Hinterreifen von Michael ist rasch geflickt, wir kommen rechtzeitig ins Erich-Maria-Remarque-Museum (wer "Im Westen nichts Neues" noch nicht gelesen hat, sollte dies unbedingt nachholen).

Das war's, Michael sei Dank für Speis' und Trank, die gute Unterbringung und Planung.

Volker Götz

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