Einige gelungene Veranstaltungen 2005

Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2005 auf diese eigene Seite ausgelagert.

 

Ghana-Tag im Naturfreundehaus am 06.03.2005

Ghana für alle Sinne bot die mit über 100 Besuchern gut angenommene Kulturveranstaltung der NaturFreunde Düsseldorf am 6. März. Der Termin hätte nicht besser sein können, beging das Land Ghana an diesem Tag doch seinen 48. Unabhängigkeitstag. Mit großen Fotos, Plakaten, Körben aus Steppengras (die auch zu kaufen waren) und Tüchern war der Raum im Naturfreundehaus geschmückt und stimmte die Gäste gleich auf das ein, was folgen sollte.

Vormittags ab 11.00 Uhr brachte uns Jojo Cobbinah, Autor eines Ghana-Reiseführers und einer der besten Kenner dieses Landes, mit herrlichen Dias Natur und Kultur Ghanas näher. Viele Informationen über die Lebensweise der Menschen, Feste und Brauchtum, Wirtschaft und Geschichte, aber auch über die vielen sehenswerten Ecken Ghanas ließen uns gute Einblicke in dieses für uns bisher eher unbekannte Land gewinnen.

Mittags wurde die westafrikanische Spezialität "Jollof-Reis" (Reis mit Hühnchen und Gemüse) aufgetischt. Unter Anleitung eines ghanaischen Kochs bereiteten die Mitglieder der Gruppe "Junge Naturfreunde mit und ohne Kinder" diese Mahlzeit zu, die den Gästen hervorragend geschmeckt hat. Dazu gab es auf Wunsch auch ghanaisches Bier, ein Lager-Bier sowie (auch wenn es viele nicht glauben konnten, dass in Ghana zu den beliebtesten Bieren gehört) in Ghana gebrautes Guinness.

Der Höhepunkt der Veranstaltung aber war zweifellos der Auftritt der Gruppe Adesa. Akrobatik, Gesang, Percussion und die Clownerien der Fischer Südghanas vereinte die Truppe zu einem farbenfrohen Spektakel. Mit ihren Rhythmen, Späßen und vor allem ihren atemberaubenden Kunststücken brachten sie sofort Stimmung in den Saal. Insbesondere die Kinder durften sich immer wieder auf der Bühne beteiligen und hatten einen Riesenspaß. Und zum Abschluss wurde die Bühne für alle zum Tanzen freigegeben.

Schade nur, dass der Auftritt nach einer Stunde schon wieder vorbei war - das Publikum hätte sicher noch viel länger Spaß an der Show gehabt. Denn diese Stunde verging wirklich wie im Flug

Kurzum: eine rundum gelungene Veranstaltung, die im nächsten Jahr mit einem anderen "Partnerland" sicher eine Fortsetzung findet.

Und: ganz herzlichen Dank an Francis Mensah, der für uns dieses tolle Programm organisiert hat.

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Radtour von Prag nach Dresden vom 01.-09.05.2005

01.05.2005, kurz vor 23 Uhr, Hauptbahnhof Düsseldorf: es ist hochsommerlich heiß! Wir treffen uns mit 6 Naturfreundinnen und Naturfreunden, die Räder vollgepackt mit Kleidung, Essen und Getränken und bauen uns an der Stelle des Bahnsteiges auf, den der Wagenstandsanzeiger uns zuweist.

Aber - wir ahnten es - so einfach geht es nicht mit der Bundesbahn, dem Kunden und dem Fahrrad. Zum Glück rauscht mit dem Zug auch Naturfreund Hans-Willi aus Köln an uns vorbei und empfiehlt Wagen 2 für die Räder. Wir stürmen los, verstauen die Räder, treffen auf verstörtes Zugpersonal und erfahren, erst unwirsch, dass wegen eines verspäteten Zuges neben dem Fahrradwagen auch unser Schlaf- bzw. Liegewagen fehle und wir leider in der Frühe um 5.30 Uhr mit Sack und Pack und Fahrrad umziehen müssen.

02.05.2005, 5 Uhr, Berlin: auch hier ist es sehr warm, im ersten Tageslicht laden wir die Räder und Gepäckstücke um, frühstücken erstmal, nachdem es auch in diesem Zug gilt, das grämliche Zugpersonal zu beschwichtigen. Wir durchfahren Dresden und können von dort aus in umgekehrter Richtung den Radweg begutachten, den wir ja in den nächsten Tagen zurückfahren werden. Der Zug folgt zunächst dem Elbverlauf, die Grenze, Pirna, Schöna, Königstein gleiten vorbei. Gegen 10 Uhr sind wir im Bahnhof Prag-Holesovice, dem Nordbahnhof, es ist heiß und schwül.

Unsere Unterkunft, Hotel Sparta, liegt am nördlichen Ende von Prag, Dolny Chabry. Es gilt, unseren Einstieg zu finden in den Weg dorthin, die Peripherie Prags ist unglaublich fahrrad- und fußgängerfeindlich! Volker findet ihn spontan, es folgt ein steiler Highway mit Auf- und Abfahrten, dann - „immer dem Bauhaus-Schild nach“ - kommt eine Stadtstrasse mit Stau und Straßenbahnschienen und inzwischen hat die Vorhut auch schon die Nachhut verloren, denn ach, es ist heiß, das Gepäck zieht nach unten, der Verkehr zerrt an den Nerven und der Berg ist lang.

Endlich alle heil in „Sparta“ angekommen, begrüßen uns Klaus und Rita, die aus Hamburg schon einige Tage früher gekommen sind. Sie haben die Gegend erkundet und überzeugen (fast) alle schnell: für die Gruppe ist in Prag mit Rädern nichts zu machen. Schnell geduscht - mit Bus und Metro fahren wir ins Zentrum, und erleben mit Rita und Klaus, die sich darauf vorbereitet haben, eine sachkundige Führung durch die Prager Altstadt.

Abends sitzen wir auf der Terrasse des Hotels zusammen, essen und trinken tschechisches Bier, manche mit Klaus auch noch einen landestypischen Schnaps, Becherovka! Mein erster und letzter!

03.05.2005, Dolny Chabry, Prag: Morgens sonnig, nachmittags Nieselregen, immer noch warm. Volker und ich wollen uns mit der Fahrradlosigkeit in Prag nicht abfinden und fahren schon morgens vor dem Frühstück eine Runde in Richtung Moldau, und erkunden so die Route für den kommenden Tag, Richtung Theresienstadt. Später fahren wir auf dem Moldauradweg gen Prag, er ist in einem schlechten Zustand. Mit dem Rad zur Burg Vyhserad hoch und in zwei abenteuerlichen Variationen , mutigen Querungen von großen Brücken und schnellen Strassen, geben wir die Suche nach der Direttissima nicht auf!

Abends treffen wir uns mit dem Gros der Gruppe zu einem klassischen Konzert in der Nikolauskirche. Die anderen haben an diesem Tag die Prager Innenstadt zu Fuß erkundet, waren auf dem Hradschin. Alle sind zufrieden. Abends sitzen wir noch beim Bier zusammen, es wird kühl, wir haben einen lustigen Abend.

04.05.2005, Abfahrt aus Dolny Chabry: Bedeckter Himmel, kühler. Mit vollem Gepäck starten wir auf die lange Tour nach Theresienstadt, an die 100 km. Dank Michael klappt es mit der Route prima. Leichte Schauer, Wolken, zwischendurch knallige Sonne wechseln sich ab, am frühen Nachmittag erreichen wir Melnik, das am Berg über der Mündung der Moldau in die Elbe eine wunderbare Sicht auf die weite Flusslandschaft bietet.

Kurz nach 18 Uhr fahren wir in Theresienstadt , der alten Garnison, ein und passieren bedrückt das riesige jüdische Gräberfeld vor der kleinen Festung.

Genau da, wo die Eger in die Elbe mündet, vor den Toren von Litomerice, liegt das Hotel Helena, unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte. Altmodisch, riesige hohe Zimmer, das Essen ist angemessen. Zum Essen serviert der „Maneger“ eine Kassetten-Hitparade der 50er Jahre, von Elvis bis Chris Howland, wir singen prompt mit...

05.05.2005, Theresienstadt: Kühl und regnerisch. Vormittags nehmen wir alle an einer Führung durch das Ghetto, die kleine Festung und das Ghettomuseum teil. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, die meisten von uns besichtigen Litomerice, Volker und ich steigen auf den kelchförmigen Aussichtsturm des berühmtesten Hauses und können bei klarer Sicht auf die Stadt selbst schauen, bis Melnik zurück und auf all die schönen Berge der Umgebung. Es klart auf, es wird kalt.

06.05.2005, On the road again! Heute wollen wir über die Grenze bis zum Zirkelsteinhaus, ca. 80 km. Wir starten bei Nieselwetter, sehr kühl, fahren immer längs der Elbe, über uns die schroffen Felsformationen, das Elbsandsteingebirge rückt näher. Starke Steigungen und schnelle Abfahrten wechseln sich ab, eine Brücke lässt sich nur rädertragend passieren und dann, wir wussten es- eine extreme Steigung zum Zirkelstein, die nur Volker komplett fährt! Aber selbst das Schieben ist anstrengend, außerdem erwischt uns noch ein kalter Regenschauer.

Unsere Unterkunft im Zirkelsteinhaus ist sehr beengt, das Essen ist toll. Zum Abendessen treffen unsere Bergsteigerfreunde Reiner und Gisela aus Pirna ein und besprechen mit uns den nächsten Tag und die von ihnen geführte Wanderung.

07.05.2005, Zirkelstein: Vor dem Frühstück bittet Volker zur Morgengymnastik auf dem Zirkelstein, die es geschafft haben, bereuen es nicht! Aber es ist kalt und etwas regnerisch. Reiner und Gisela kommen früh und unser Trüppchen bricht auf zum Wandern! Wir besteigen den höchsten Berg der Gegend , den Großen Zschirnstein, 560 m hoch.

Die beiden führen uns über alte Grenzpfade auf tschechisches Gebiet, wo wir auch zu Mittag essen. Nach der Rückkehr sind wir alle müde und haben Muskelkater. „Danke, dass ihr mir gezeigt habt, wie weit man zu Fuß gehen kann“, sagt Klaus.

08.05.2005, Abfahrt Zirkelstein: Kalt, Graupelschauer, Regen, Hagel, 0°! Sturm und wüster Regen in der Nacht! Die überschaubare Strecke nach Dresden, 60 km, macht uns enorme Schwierigkeiten - wir sind sehr langsam. Starker Gegenwind und ein Marathonlauf auf dem Radweg vor Dresden bremsen uns neben den üblichen Steigungen und so erreichen wir Dresden erst eine Stunde vor Abfahrt unseres Zuges.

Micha verblüfft durch simultanes Kartenlesen/Stadtverkehr-Fahren/Tempo machen. Ein kurzer Stopp vor der Frauenkirche und ein warmes Mittagessen, dann verabschieden wir uns von Rita und Klaus, unseren Hamburger Freunden und treten die lange Bahnfahrt über Leipzig und Frankfurt nach Düsseldorf an.

Fazit: Eine spannende Tour, sagt Ferdi. Dafür, dass wir erstmals mit vollem Gepäck die Touren gefahren sind, gar nicht schlecht. Probleme bereiteten die Gepäcküberladung und die Wetterbedingungen, über 30 Grad fiel das Thermometer in der Woche. Michaels Streckenführung war gut. Ich habe aus langmuterfordernden Tiefen des Internets (www-preiswerte-unterkunft-in-prag..) Hotels gesucht, die in Ordnung waren und mit denen Volker dann teils intensiv korrespondierte. Michael wird in der ersten Oktoberwoche die Tour in anderer Besetzung wiederholen!

Text und Bilder: Birgit Kanawa

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Freizeit der Gruppe "Junge Naturfreunde" vom 25.-29.05.2005

Besser hätte das Wetter wirklich nicht sein können an diesen vier Tagen: 30 Grad und Sonnenschein von Anfang bis Ende. Und so spielte sich unser Leben nicht im, sondern rund um das Naturfreundehaus "In der Schnat" der NaturFreunde Detmold ab. Am Ortsrand des kleinen Örtchens Veldrom gelegen, ist dieses ehemalige Bauernhaus wirklich super für junge Familien geeignet: viel Wiese zum Liegen und Toben, eine Terrasse, die irgendwie immer sowohl sonnige als auch schattige Ecken aufwies, oder auch eine Sandkiste und eine Schaukel (nicht nur) für die Kinder.

Und neben einer Tischtennisplatte, die wir trotz Hitzegraden für unsere schon traditionellen Rundlauf-Marathons nutzten, lockte auch noch ein Volleyballnetz zu sportlichen Aktivitäten. Mit etwas gutem Willen konnte man unsere Übungen sogar als Volleyball bezeichnen, aber Hauptsache war, dass sowohl die Großen als auch die Kinder Spaß dabei hatten.

Neben den Aktivitäten am Haus waren wir aber auch jeden Tag noch unterwegs, um die Umgebung zu erkunden. Am Donnerstag ging es im nahe gelegenen Bachtal entlang, natürlich nicht ohne ausgiebiges Plantschen und Matschen der Kinder im noch eiskalten Bach. Auf dem Rückweg gab es dann noch ein überraschendes "Zwischenspiel": gefällte Baumstämme waren so über den Weg gelegt, dass sie eine prima Wippe abgaben. Nicht nur den Kindern gefiel dies...

Die Externsteine - spektakuläre FelsenAm Freitag stand dann eine Wanderung zu den Externsteinen auf dem Programm. Etwa eineinhalb bis zwei Stunden vom Naturfreundehaus entfernt, bieten sich diese imposanten Felsen auch mit Kindern als Ziel für eine gemütliche Wanderung an. Größtenteils ging der Weg auch durch den Wald, was gerade bei der Hitze nicht unangenehm war.

Am Ziel angekommen, lockte erst einmal eine große Kastanie mit ihrem kühlen Schatten zum Picknick, bevor wir gegen Eintritt die Treppen und Leitern erklimmen durften, die auf die Felsen führen. Etwas Schwindelfreiheit brauchte es dabei schon, denn jenseits des Geländers geht es reichlich steil nach unten. Aber wer nicht in die Ferne schauen wollte und die schönen Aussichten genießen, der konnte die Felsen selbst begutachten, die überall Reste alter Bebauung aufweisen. Und alte Kammern sowie in den Fels gemeißelte Reliefs konnten sogar die anschauen, die den Weg nach oben ganz scheuten.

Am Samstag vormittag waren bei der immer größeren Hitze dann nicht alle zu begeistern, den "Hausberg" Velmerstot zu besteigen. Oder besser gesagt: die zwei Velmerstots. Denn in dieser Region verlief die Grenze zwischen dem preußischen und dem lippischen Gebiet, und so wie das lippische Veldrom und das preußische Feldrom nebeneinander liegen, gibt es auch den lippischen und den preußischen Velmerstot. Letzterer ist sogar etwas höher und bietet von seinem nagelneuen Aussichtsturm eine hervorragende Sicht auf die nähere und weitere Umgebung.

Alle auf der Draisine...Am späteren Nachmittag ging es dann zum wohl unbestrittenen Höhepunkt der Freizeit: eine Draisinenfahrt bei Rinteln. Auf der 1927 erbauten Bahnstrecke von Rinteln durch das Extertal verkehren nach ihrer Stilllegung 1969 nur noch ab und zu Museumszüge - und eben diese Draisinen. Aber keine "klassischen" Draisinen mit Hebeln, sondern moderne Fahrräder mit Luftreifen und Sieben-Gang-Schaltung links und rechts, und dazwischen ein Verbindungsrahmen mit Sitzbank. So konnten wir immer zu viert eine Draisine nehmen, wobei wir Erwachsene und Kinder gleichmäßig aufgeteilt haben.

Elf Kilometer führte uns der Weg das Tal hinauf bis Bösingfeld, am Bach entlang, durch Felder und Wälder. Und wo wir eine Straße queren mussten, sorgten Induktionsschleifen dafür, dass die Ampeln für uns immer gleich grün zeigten, während die Autos warten mussten. Zwischendrin gab es natürlich auch Picknickpausen, denn trotz Gangschaltung ist das Strampeln anstrengend. Also wurden die Draisinen aus den Schienen gehoben und am Streckenrand gabs kühles Wasser und die notwendige Stärkung.

Zurück ging die Fahrt dann wesentlich flotter, denn nun gings ja bergab, und so radelten wir fast ohne Anstrengung in den Sonnenuntergang (fast wie in einem schlechten Cowboyfilm...). Übrigens waren auch die Kinder begeistert beim Radeln dabei, vor allem natürlich, als es bergab ging.

Am Haus angekommen, warfen wir noch mal spontan den Grill für einen zünftigen Mitternachtsimbiss an - denn Radeln macht ja bekanntlich hungrig.

Und eins ist klar: das war sicher nicht das letzte Mal, dass wir nach Veldrom ins Naturfreundehaus fahren.

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100 Jahre NaturFreunde - Fahrt nach München vom 03.-12.10.2005

100 Jahre NaturFreunde Deutschlands - dieses Ereignis wurde natürlich standesgemäß gefeiert. Und zwar in München, wo 1905 die erste deutsche Naturfreundegruppe gegründet wurde. Auch die NaturFreunde Düsseldorf wollten sich diesen Anlass nicht entgehen lassen und fuhren gleich eine gute Woche nach München, um jenseits der Feierlichkeiten auch die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu genießen.

Nach einer etwas sportlichen Anfahrt - beim Umsteigen in Köln durften wir fast den ganzen ICE am Bahnsteig entlang laufen, um zu unseren reservierten Plätzen zu kommen - bezogen wir montags nachmittags unser Quartier. Das Etap-Hotel war zwar einfach, aber zweckmäßig, und nachdem wir schließlich alle Zimmer nach hinten bekommen hatten, war die Hauptverkehrsstraße auch nicht mehr so störend. Vor allem aber hatten wir gute U-Bahn-Anbindung in die Innenstadt: 5 Haltestellen zum Sendlinger Tor, und das im 10-Minuten-Takt.

Und so machten wir uns gleich abends noch auf - nicht zum Oktoberfest, das an diesem Tag noch geöffnet hatte, sondern ins Hackerhaus, ein gemütliches Brauhaus, wo wir die festen und flüssigen Spezialitäten Bayerns kennen lernen konnten.

Stadtrundgang am ViktualienmarktAm Dienstag konnten wir dann München satt erleben. Vormittags nahmen wir an einer großen Stadtrundfahrt per Doppeldeckerbus teil. Unzählige Sehenswürdigkeiten zogen an den Fenstern des Busses vorüber: Schlösser, Denkmäler, Museen, Prachtbauten, das Olympiagelände,... Zwischendurch konnten wir uns am Schloss Nymphenburg auch mal die Füße vertreten und Schloss mitsamt Park aus der Nähe erkunden.

Zu Fuß ging es dann am Nachmittag durch die Altstadt. Frau Docter von Statt-Reisen München führte uns an die interessantesten Plätze der Innenstadt und wusste viel Hintergrundinformationen und Anekdötchen zu den verschiedenen Orten zu erzählen. So dauerte die Führung schließlich auch etwas länger als geplant, aber wir hatten einen guten Eindruck von München und seiner Geschichte gewinnen können.

Am Mittwoch morgen lockte uns die Kunst, und so gingen wir in die Alte Pinakothek, um zu schauen, wo denn die ganzen Bilder abgeblieben sind, die Carl Theodor damals von Düsseldorf nach München mitgenommen hatte.

Nachmittags teilten wir uns in kleinere Gruppen auf, damit jeder nach eigenem Interesse noch einmal die Eindrücke vertiefen konnte, die wir am Vortag beim Stadtrundgang gewonnen hatten: sei es eine Turmbesteigung auf den Alten Peter, die Frauenkirche oder andere Kirchen von innen oder ein Bummel über den Viktualienmarkt oder durch die neu erbaute Schrannen-Halle.

Abends dann gab es Kabarett vom feinsten: Urban Priol brachte uns im Zirkus Krone drei Stunden lang zum Lachen, aber sicher auch zum Nachdenken. Von der aktuellsten Politik über grundsätzliches Schwadronieren über unsere Gesellschaft bis hin zu Kalauern - ein breit gefächertes Programm ließ die Zeit wie im Flug vergehen.

Im SchlossgartenAm Donnerstag schließlich lachte auch über die bayerische Metropole die Sonne, nachdem sie sich bisher doch noch etwas zurück gehalten hatte. Und so spazierten wir durch den Schlossgarten in den Englischen Garten, wo wir rechtzeitig vor dem Mittagsläuten am Chinesischen Turm eintrafen. Weißwürste, Brezeln und Bier, in der warmen Oktobersonne unter Kastanien sitzend genießen: das hat schon was.

Nach einer großzügigen Runde durch den englischen Garten und einer Kaffee-Einkehr in Schwabing fuhren wir dann noch raus zum Olympiagelände, wo wir die imposante Zeltdach-Architektur des Stadions aus der Nähe betrachteten. Für eine Klettersteig-Tour über das Dach kamen wir allerdings leider zu spät...

Trotz schönen Wetters hatte es uns freitags vormittags erst noch mal die Kunst - diesmal in den Hallen der Neuen Pinakothek - angetan. Von Landschaftsmalereien "alter Schule" bis zu den Impressionisten: die ganze Palette der Malerei des 19. Jahrhunderts war vertreten, und auch das ein oder andere weltbekannte Gemälde konnten wir betrachten.

Das schöne Wetter nutzten wir dann am Mittag im Biergarten und nachmittags in Schloss Nymphenburg, wo wir uns den Schlossgarten und den nahe liegenden Botanischen Garten nochmal ausführlich anschauten. Abends begann - wenn auch nur für Ursel und Matthias - schließlich der offizielle Teil der Feierlichkeiten: sie durften an einem Empfang von Oberbürgermeister Christian Ude im Alten Rathaus teilnehmen.

Frisch gepresster Apfelsaft bei den hessischen NaturFreunden, Bild: Nina WetternEiner der Höhepunkte der Woche war dann der Markt der Möglichkeiten auf dem Marienplatz. Den ganzen Samstag über präsentieren NaturFreunde aus ganz Deutschland ihre Aktivitäten. Die sportlichen Fachgruppen zeigten mit Infotafeln, aber auch mit Aktivitäten zum Mitmachen, wieviel Spaß es macht, mit den NaturFreunden umweltbewusst Sport in der Natur zu treiben.

Die NaturFreunde Heilbronn präsentierten ihre Aktion zur Schaffung von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden und zeigten mit einer Klimawaage auf, wieviel CO2 verschiedene Transportmittel pro Person ausstoßen und wieviel Wald nötig ist, um dies wieder zu kompensieren.

Abseilen vom Neuen RathausVerschiedene Gruppen boten Spiel- und Malangebote für Kinder an, die hessischen NaturFreunde verkauften frisch gepressten Apfelsaft von Streuobstwiesen und auf einem Sonderpostamt gab es die Sonderbriefmarke "100 Jahre NaturFreunde Deutschlands" zu erwerben.

Und schließlich gab es die ganze Zeit über ein Programm auf und um die Bühne herum: verschiedene Musikgruppen vom Zupforchester bis zur Schalmeienkapelle, Volkstänze und politische Lieder - das ganze Spektrum naturfreundlichen Kulturschaffens kam zur Aufführung.

Am spektakulärsten freilich war wohl die Abseilaktion der Bergsteigergruppe vom Neuen Rathaus. Zuerst solo, dann sogar mit freiwilligen Kindern im Huckepack seilten sich die Bergsteiger aus einem der oberen Fenster der münchner Sehenswürdigkeit ab, stets darauf bedacht, nicht die Figuren an der Fassade oder den Blumenschmuck mit Füßen zu treten.

Wolfgang Thierse hielt die Festrede, Bild: Nina WetternAm Abend fand dann vor fast 3.000 Besuchern in der Neuen Messe die eigentliche Festveranstaltung statt. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden Michael Müller hielt der - zu diesem Zeitpunkt noch amtierende - Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Festrede. Thierse sieht heute eine wichtige Aufgabe der NaturFreunde darin, gerade junge Menschen aus den Städten an die Natur heranzuführen. Viele wachsen auf, ohne jemals einen Wald erlebt zu haben. Sie seien noch nie durch einen Bach gewatet, haben noch nie einen Specht klopfen hören. "Aber wer das nicht erlebt hat, von dem kann man auch nicht erwarten, dass er ein Gespür für die Verletzlichkeit ökologischer Systeme entwickelt. Natur mit allen Sinnen zu erfahren, ist ein erster Schritt, um junge Menschen für Fragen des Natur- und Umweltschutzes zu sensibilisieren."

Gleichzeitig dankte der Bundestagspräsident den NaturFreunden. Sie seien Vorausdenker und würden immer wieder notwendige Veränderungsprozesse anstoßen. So hätten die NaturFreunde etwa dazu beigetragen, dass heute das Konzept der Nachhaltigkeit in der deutschen und internationalen Umweltpolitik fest verankert sei und allmählich auch in anderen Politikbereichen Fuß fasse. Dabei sei es der alltagspraktische Ansatz, der das Engagement der NaturFreunde so überzeugend mache. Die NaturFreunde mahnen nicht nur, vielmehr leben sie ihre Überzeugungen im Alltag vor. Sie zeigen, dass und wie jeder einzelne etwas beitragen kann zum Klima- und Umweltschutz: durch sparsamen Energieverbrauch, durch Nutzung des öffentlichen Verkehrs, durch Abfallvermeidung und Ressourcenschonung oder durch sanften Tourismus.

Der Schäfflertanz, Bild: Nina WetternEine ganz besondere Ausnahme konnten wir anschließend erleben: denn eigentlich tanzen die Schäffler, die Zunft der Fassmacher, nur alle 7 Jahre im Frühjahr. So haben sie es vor über 200 Jahren geschworen, als mal wieder eine Pestepidemie überstanden war. Aber für 100 Jahre NaturFreunde traten sie außer der Reihe auf und beeindruckten mit exakter Choreographie und schwierigen Figuren.

Für viele Zuschauer der Höhepunkt war aber der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, der sich auch als Kabarettist betätigt und auf unnachahmlich humorvolle Weise von seinem ersten Fassanstich auf dem Oktoberfest berichtete.

Den musikalischen Abschluss bildete schließlich die "Unterbiberger Hofmusik", die auf originelle Art bayerische Volksmusik mit Jazz und Swing verbindet. So besteht das Instrumentarium unter anderem aus Harfe, Akkordeon, Trompete und Posaune, alle Musiker Meister ihres Faches.

Nicht zu vergessen bei den ganzen Feierlichkeiten: die vielen Wiedersehen mit NaturFreunden aus ganz Deutschland. Alte Erinnerungen und neue Ideen wurden ausgetauscht, Kontakte und Freundschaften wieder aufgefrischt.

Während Gertrud, Ernst und Matthias am Sonntag dann gen Heimat fuhren, zog es den Rest der Gruppe zum Naturfreundehaus in Thalkirchen, wo sie bei herrlichem Sonnenschein den Tag im Freien verbringen konnten.

Am Montag stand dann das Deutsche Museum auf dem Programm. Genauer gesagt, natürlich nur Teile davon. Denn obwohl wir den Vor- und Nachmittag im Museum verbrachten, reichte die Zeit lediglich für die Abteilungen, die uns besonders interessierten - das ganze Museum hätte wohl eine Woche für sich erfordert.

Zum Abschluss der Tour am Dienstag gab es dann - zumindest geographisch gesehen - noch einen Höhepunkt. Genauer gesagt, die Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands, den wir mit Hilfe der Seilbahntechnik erklommen. Trotz aufziehender Bewölkung konnten wir von dort oben einen herrlichen Ausblick genießen.

Zusammengefasst können wir sagen: eine äußerst abwechslungsreiche Tour, mit Natur und Kultur und vielen netten Begegnungen. Und wer nicht mit war in München, der hat was versäumt.

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Der WeinLeser - Geschichten rund um den Wein am 13.11.2005

Über 80 Zuschauer waren an diesem Nachmittag ins Naturfreundehaus gekommen, um dem WeinLeser Stefan Filipiak zu lauschen. Und sie wurden sicher nicht enttäuscht, denn in stimmungsvoller Verkleidung präsentierte Stefan Filipiak eine Vielzahl von Geschichten bekannter und weniger bekannter Autoren rund um den Wein.

So beschrieb etwa Isabell Allende ihre Erfahrungen mit verschiedenen Weinen. Hermann Hesse schilderte seine heroischen Selbstversuche, um gemeinsam mit einem Freund einen Führer über die Weine der Schweiz zu verfassen - immerhin bescherte ihm dies eine genussreiche Zeit.

Wie es einem ergehen kann, wenn man eigentlich nur ein paar Flaschen seines Lieblingsweins erstehen möchte, bei der Weinprobe aber an den liebenswürdigen Onkel des Winzers gerät, erzählte eine andere Geschichte. Aber auch kriminell kann es beim Wein werden, wie uns eine Erzählung aus der Zeit der Goldgräber und ein Kurzkrimi bewiesen.

Und wie der Geist von Würzburg über ein paar furchtlose Studenten beim Genießen im Weinkeller herfiel - das ist ebenfalls eine äußerst spannende und gruselige Geschichte.

All diese und noch einige andere Texte trug Filipiak äußerst abwechslungsreich vor, schlüpfte in die verschiedenen Rollen und brachte uns immer wieder zum Schmunzeln - sei es durch die Texte selbst oder durch die Art seines Vortrages.

Für die musikalische Untermalung des Nachmittags sorgte Holger Kunz am Akkordeon, der zwischen den einzelnen Texten passende Lieder anstimmte, aber auch einige Vorträge auf der Gitarre begleitete.

Natürlich kam der Wunsch nach Zugabe, den uns die beiden in Form einiger guter Ratschläge gewährten, welcher Wein denn zu welcher Frau passe. Das ist nicht etwa frauenfeindlich, wie Stefan Filipiak betonte, sondern würdige den Charakter einer Frau erst richtig, wenn man sich bemühe, ihr den zu ihr passenden Wein zu kredenzen.

Und damit nicht nur Auge und Ohr die WeinLese genießen konnten, sondern auch der Gaumen, gab es diverse Weine aus unserem Bestand im Naturfreundehaus zu erstehen. Ein kleiner Käseteller schließlich sorgte für die passende Grundlage bei der Weinverkostung.

Angesichts dieser kulinarischen Angebote strömten die Zuschauer denn auch nicht sofort nach Ende der Veranstaltung hinaus, sondern ließen den Nachmittag noch gemütlich bei einem Gläschen Wein ausklingen.

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