Einige gelungene Veranstaltungen 2014
Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2014 auf diese eigene Seite ausgelagert.
"Rendezvous" - Georges Brassens auf Deutsch am 16.03.2014
In Frankreich ist der 1921 geborene Georges Brassens weithin bekannt und beliebt, wird liebevoll als "unser Georges" bezeichnet. In Deutschland hingegen ist er doch eher unbekannt, obwohl er mit seinem Stil zum Vorbild für viele Liedermacher wie Hannes Wader oder Franz Josef Degenhardt wurde. Nun, dass Brassens in Frankreich so viel populärer ist, liegt sicherlich auch an seinen Texten, die bald lyrisch, bald frivol daherkommen.
Insofern hat der in Gerresheim lebende Musiker Klaus Grabenhorst uns diesen französischen Chansonnier entschieden näher gebracht, indem er seine Texte ins Deutsche übertragen hat und sie gemeinsam mit Jens Barabasch an der Querflöte und Max Maxelon am Cello an diesem Sonntagnachmittag im Naturfreundehaus dargeboten hat.
Über 70 Zuschauerinnen und Zuschauer konnten sich an der gekonnten musikalischen Darbietung, aber auch an den Texten der Chansons erfreuen. Das ging von eher skurrilen Texten wie dem Polizistenfrauennabel über die Geschichte von Margot, die zur Freude des ganzen Dorfes eine kleine Katze an ihrer Brust säugt bis zum Gorilla, der aus dem Käfig ausbricht und dessen Taten im Frankreich der 50er Jahre für einen gehörigen Skandal sorgten. Überhaupt setzt sich Brassens in seinen Liedern oft mit der Spießigkeit und der Doppelmoral der Gesellschaft auseinander, so auch im Lied über die "Freudenmädchen", die doch wenig Freude haben, oder wenn er vom Wind singt, der über die Pont des Arts weht - seine Reaktion auf die heftige Kritik des Bürgertums, als er für die Académie Francaise vorgeschlagen wurde, die sich an dieser Brücke befindet.
Umrahmt wurden die Lieder von der Lebensgeschichte Brassens', die von Klaus Grabenhorst mit vielen Anekdoten dargebracht wurde, und natürlich Erklärungen über die Lieder selbst, um sie und ihre Entstehung besser verstehen zu können. Ein gelungener Nachmittag, und ein großes Dankeschön an die drei Künstler.
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Ostermarsch 2014 am 19. und 20.04.2014
Gegen Militäreinsätze der Bundeswehr, gegen Rüstungsexporte und Kampfdrohnen - das sind viele gute Gründe gewesen, um auch in diesem Jahr wieder an Ostern auf die Straße zu gehen. So waren am Samstag, 19.04. auch wieder viele Naturfreundinnen und Naturfreunde unter den über 700 Menschen, die sich am Düsseldorfer Ostermarsch beteiligten.
Auch am Sonntag, 20.04. fuhren NaturFreundInnen der Gruppe Radtouristik mit auf der historischen Ruhrgebietsrundfahrt des Ostermarsches von Essen nach Bochum-Langendreer. Im letzten Jahr froren wir in Schneeschauern, in diesem Jahr war es frühsommerlich, die Sonne strahlte. Willi Hoffmeister, der selbst mitfuhr, hatte alles hervorragend organisiert. Besonders bewegend: die Rede von Hannes Bienert bei unserer Mittagspause an der Wattenscheider Friedenskirche.
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Auch in diesem Jahr waren die NaturFreunde Düsseldorf wieder bei der Maiveranstaltung des DGB mit einem Infostand vertreten. Erstmalig nicht im Hofgarten sondern am Rheinufer in der Nähe des Johannes-Rau-Platzes. Und erstmalig haben wir beim Infostand "gemeinsame Sache gemacht" - nämlich mit der Bürgerinitiative Hafenalarm, die sich gegen den Ausbau des Reisholzer Hafens zu einem Containerterminal wendet und deren Arbeit die NaturFreunde Düsseldorf aktiv unterstützen. So stand der Reisholzer Hafen und die Folgen des geplanten Ausbaus für Mensch und Natur im Mittelpunkt unseres Infostands. Zu diesem Anlass haben wir eigens ein Flugblatt erstellt, in dem wir die diesbezüglichen Forderungen der NaturFreunde Düsseldorf nochmals auf dem Punkt gebracht haben.
Zahlreiche Interessierte kamen so mit der Bürgerinitiative und mit uns ins Gespräch und konnten für unsere Anliegen, aber auch für die sonstigen Aktivitäten der NaturFreunde gewonnen werden. Unter anderem konnten wir auch die Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen) an unserem Stand begrüßen, und es blieb auch Zeit für ein kurzes Erinnerungsfoto.
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Rennsteig-Radtour mit Besuch TTF in Rudolstadt von 30.06.-06.07.2014
30.06. 2014: Kühl, kräftige Regenschauer.
Wir sitzen trocken im Zug und sorgen uns wegen des miesen Wetters. Als wir nach 5-maligem Umsteigen die vollgepackten Räder in Oberhof auf den Bahnhof schieben, ist die Sonne da. Wir strampeln eine 2 km lange Steigung mit 240 Höhenmetern (12%) zum AWO-Sano-Haus, ein ehemaliges Naturfreundehaus. Der nächste heftige Regenschauer wäscht uns den Schweiß ab. Rita und Klaus aus Hamburg mit ihren Pedelecs erwarten uns schon. Abends wandern wir durch das wegen des Fußballspiels menschenleere Oberhof zum Panoramahotel, in dem ich 1990 übernachtet hatte. Ursprünglich als FDGB-Haus am 20. Jahrestag der DDR 1969 eingeweiht, gehört es jetzt einer Schweizer Unternehmensgruppe, die es 1991 von der Treuhand übernahm. In der halbleeren Bar singt ein altes Paar in Thüringer Tracht "Diesen Weg auf den Höh 'n bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder .. ".
01.07.2014: Frischer kühler Wind, sonnig.
Nach giftigen Anstiegen sausen wir wilde Abfahrten hinab, machen einen Abstecher auf den "Schneekopf" und passieren den "Lassmannstein", das Grabmal eines 1764 hier ermordeten Försters. Christoph Wilhelm Lassmann galt als kugelfest, ein normaler Schuss konnte ihm nichts anhaben. Ein reitender Zigeuner, den er festnehmen wollte, schoss ihm eine Glaskugel ins Auge - so erzählt es die Hinweistafel am Grabmal.
Nachmittags biegen wir ins Schwarzatal ein, unsere Unterkunft in Katzhütte ist das "Hotel Masserberg". Es war einmal ein Geigenbauunternehmen, das Haus ist dann 1991 über die Treuhand für 1 DM an die jetzigen Betreiber übergegangen....
02.07.2014: Sonnig, klar, 23 Grad.
Jetzt fahren wir im T-Shirt, neben uns plätschert die Schwarza. Ein Fabrikgebäude, im Zuckerbäckerstil, liegt am Weg; wir treten ein und hören von Mitarbeitern: Bis 1990 war hier ein Glashüttenbetrieb, 1991 von der Treuhand für die übliche 1 DM an einen Frankfurter Elektrounternehmer "verkauft", restauriert, usw., usw. ... Auf dem erst vor einer Woche eingeweihten Radweg an der Bergbahn Obstfelderschmiede fahren wir nach Schwarzburg, picknicken nach steilem Anstieg im botanischen Park und bekommen eine ausführliche und informative Führung vom dort arbeitenden Forstwirtschaftsmeister. Er erzählt uns von den jetzt noch möglichen Goldfunden in der Schwarza - er selbst fand ein fingernagelgroßes Goldstück! Den botanischen Park haben nach der "Wende" ABM-Ier in Handarbeit mit Schaufel und Spitzhacke begehbar gemacht, steile Wege aus dem Grauschiefer geschlagen, neue Bäume gepflanzt und Blockhütten gebaut - eine davon mit dem eingebrannten Namen "1-Euro-Jobber-Hütte". Ob der Park in Zukunft bewirtschaftet bleibt, konnte unser Führer nicht sagen .
Nachmittags beziehen wir unsere Zimmer in der Sportschule Bad Blankenburg. Das Haus liegt in einer Parkanlage mit kleinem See, Sportplätzen, Hallen und einem Wellnessbereich (Sauna!). In den 20er Jahren der Weimarer Republik von Thüringer Sportverbänden geschaffen, war es ab 1933 Gausportzentrum Thüringen, ab 1945 ein Flüchtlingsheim, 1950 dann FDGB-Haus und ist jetzt das Landessportzentrum des Landes Thüringen. Abends hocken wir in der "Kaffeebohne", beäugen misstrauisch den LPG-Kuchen und geben uns in der lutherischen Kirche St. Nicolai ein privates Bachkonzert: die Orgel von 1753 spielt vorprogrammiert "Jesus bleibet meine Freude", Eva und ich begleiten 3-händig am E-Piano. Der Küster öffnet uns die uralte Eichentruhe aus dem 14. Jahrhundert, in der die Reste der alten Turmuhr schlummern. Im 30-jährigen Krieg wollten die Schweden die silbernen Kirchenkelche rauben und folterten den damaligen Küster, der ihr Versteck nicht verriet, zu Tode. Die Kelche sind heute noch in Betrieb und auch nicht von der Treuhand für 1 DM verkauft .... Wir selbst sind auch Räuber: Eva macht die Räuberleiter, ich besteige über sie einen Kirschbaum, ca. 1 Kilo wunderbar reife süße Kirschen sind später unser Nachtisch.
03.07.2014: Sonnig, sehr heiß, ca. 30 Grad.
Wir radeln die Saale aufwärts nach Saalfeld: Stadttore, Johanniskirche mit Veronikakapelle und Lutherdenkmal (warum schaut der so wütend und ballt so gewalttätig die Fäuste?), Rathaus mit Turmbesteigung und dann die"Feengrotte", eine hochtouristische Attraktion. Für je 11 Eintritt können wir mit festem Schuhwerk und bei nur 10 Grad Kühle die beleuchteten und musikalisch unterfütterten Tropfsteinhöhlen besichtigen.
Nachmittags eine schnelle Abfahrt zum Tanz- und Folklorefestival {TFF) in Rudolstadt. Bei der Eröffnung der Peter Rohland-Ausstellung im Schloss Heidecksburg hören wir "Die Grenzgänger". Danach geht es zur Saale, auf der Bühne gibt es ein fantastisches Konzert zum Thema ,,Wasser ist ein Menschenrecht".
04.07.2014: 31 Grad, sehr heiß und schwül.
Nach einer Vormittagsradtour, die Saale abwärts nach Kolkwitz, kehren wir zurück zum TFF: ich höre "Creole", "lva Nova", bin bei der offiziellen Eröffnung am Markt und erlebe noch einmal "Die Grenzgänger" mit Liedern aus dem 1. Weltkrieg.
05.07.2014: Nächtlicher Regen, leichte Abkühlung.
Heute sind die Höhepunkte des TFF. Ich bin bei "Deep Schrott", "Federspiel", "AIpenklezmer", Rainald Grebe mit Band. Alles toll, aber gegen Mitternacht bin ich todmüde, wir fahren die 12 km zu unserer Unterkunft bei leichtem Regen.
06.07.2014: 30 Grad, schwül.
Am letzten Tag des TFF höre ich auf der Burg "Pitters Lieder", dann im Heinepark "We-Banjo-3" aus Galway und "Schwarzer Hahn". Um 18 Uhr dann ist Abschluss auf dem Marktplatz: Rudolstadt hat bei ca. 20 000 Einwohnern einen Rekord mit ca. 87 000 Festivalbesuchern. Abends erholen wir uns bei Köstritzer Bier, bedanken uns bei Michael für die gute Führung und Organisation und wundern uns, wieviel wir in einer Woche erlebten.
Volker Götz
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Lesung "An den Gerresheimer Höhen - so war es früher" am 21.09.2014
Über 50 Besucherinnen und Besucher waren an diesem Sonntagnachmittag ins Naturfreundehaus gekommen, um den Erinnerungen von Ruth Willigalla an ihre Kindheit in Gerresheim zu folgen. Zwei Punkte waren der gebürtigen Gerresheimerin bei ihrer Lesung wichtig: die Zuhörerinnen und Zuhörer anzuregen, selbst kulturell tätig zu werden und die Erinnerung an Menschen wachzuhalten, die in der Zeit der Nazidiktatur Mut bewiesen haben - im großen wie im kleinen.
So erinnerte sich Ruth Willigalla in ihren Erzählungen an ihre Lehrerin in der Volksschule, die die Kinder zum eigenen Nachdenken angeregt hat und die sich lieber mit "Juten Morgen" begrüßen ließ als mit "Heil Hitler". Von Freunden ihrer Eltern erzählte sie, die jugoslawische Kriegsgefangene unterstützt haben und auch vom Schicksal einer Zwangsarbeiterin. Auch über ihren Onkel berichtete Ruth Willigalla, dessen lange erspartes Motorrad kurz nach dem Kauf für den Krieg requiriert wurde, und der dann auch selbst im Krieg ums Leben kam.
Aber auch Schilderungen des Alltagslebens kamen nicht zu kurz, so beispielsweise vom Schlachtetag beim benachbarten Metzger, bei dem im Schaufenster an Feiertagen auch das Hitlerbild neben einem Schweinekopf präsentiert wurde. Oder auch ihr Kinderstreich, ihre in Zeitungspapier eingepackte Sch... aus dem Fenster des Plumpsklos ein paar Stockwerke tiefer in den Hof zu werfen.
So viel hatte Ruth Willigalla vorbereitet, dass sie gar nicht alle Geschichten vortragen konnte, denn nach einer kurzen Pause war ein Dialog mit dem Publikum geplant. Unter der Moderation von Uwe Koopmann, ehemaliger DKP-Bezirksvertreter, der auch schon die Lesung moderiert und mit eigenen Erinnerungen angereichert hatte, kamen Ruth Willigalla und die Zuhörerinnen und Zuhörer schnell ins Gespräch, wurden eigene Erinnerungen eingestreut und beispielsweise über die notwendige Erinnerungsarbeit in den Schulen diskutiert.
Und obwohl die Veranstaltung ein ganzes Stück länger dauerte als geplant, verging der Nachmittag ob der lebhaften Vortragsweise und den spannenden Geschichten Ruth Willigallas fast wie im Flug.
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Vom Eichhörnchen und anderen umweltbewegten Menschen
NaturFreunde-LiteraturCafé mit Klaus Grabenhorst am 12.10.2014
"Vom Eichhörnchen und anderen umweltbewegten Menschen" - unter diesem Motto trug der Erzählkünstler, Sänger und Autor Klaus Grabenhorst an diesem Sonntagnachmittag im NaturFreunde-LiteraturCafé Texte aus eigener Feder vor. Da hätte er natürlich auch was über die NaturFreunde erzählen können, tat er allerdings nicht.
Stattdessen handelte der erste Text von Joseph Beuys und seiner Aktion "Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung", bei der er im Rahmen der Dokumenta über einige Jahre hinweg 7.000 Eichen in Kassel pflanzte, jede mit einem Basaltstein versehen. Erzählt wurde diese Aktion in Form eines Tagebuchs von einem Menschen, der sich von Beuys Begeisterung anstecken ließ und bei mehreren dieser Pflanzaktionen mit dabei war. Gewissermaßen als Indikator des Fortschritts der Pflanzaktion wurden die Basaltsteine zunächst auf dem Friedrichsplatz aufgeschüttet, von dort kamen sie dann an den einzelnen Pflanzungsorten zum Einsatz. Beuys selbst erlebte die Fertigstellung der Aktion gar nicht mehr, sein Sohn Wenzel konnte dann nach 5 Jahren den 7.000en Baum pflanzen. Diverse Aktionen zur Finanzierung, wie das Einschmelzen einer Kopie der Zarenkrone zu einem "Friedenshasen", der dann versteigert wurde, rundeten dieses Kunstwerk ab. Und viele Bürgerinnen und Bürger Kassels kamen über die gemeinsame Pflanzung und Betreuung der Eichen miteinander in Kontakt - Kunst nicht nur als ökologische, sondern auch als soziale Aktion.
Die zweite Geschichte erzählte dann vom "Eichhörnchen", einer französischen Kletterin und Umweltaktivistin, die sich z.B. des öfteren von Bäumen abseilte, um Urantransporte zu blockieren. Wobei: wirklich blockiert und gegen Gesetze verstoßen hatte sie gar nicht, wie die Gerichte in zahlreichen Prozessen immer wieder feststellten. Aber mit ihren Aktionen sorgte sie immer wieder für Aufmerksamkeit und stellte Obrigkeit und Ordnungshüter oft vor große Probleme, wie sie die Situation wieder auflösen sollen
Nach der Pause trug Klaus Grabenhorst aus dem fiktiven Tagebuch des Straßenmusikers Karl Gustav Rabe vor, einer Figur, hinter der sich durchaus Klaus Grabenhorst selbst verbergen könnte. In eine WG in Frankfurt gezogen, kam er durch seine Mitbewohner schnell auch in Kontakt zur Umweltbewegung. So berichten die Tagebucheinträge vom Widerstand gegen das geplante Atomkraftwerk im südbadischen Wyhl, mit phantasievollen Aktionen, "Flugblattliedern", Camps und vor allem einem gemeinsamen badisch-elsässischen Zusammenschluss der Bevölkerung gegen Atom und Chemie, der "Neuen Wacht am Rhein". Von den Auftritten Rabes auf der "Bühne" des Straßentheaters trug Klaus Grabenhorst vor, und das war weit mehr als eine Lesung - das war Straßentheater, im Saal des Naturfreundehauses. Auch der Protest gegen Gorleben fand seine literarische Verarbeitung in dieser Erzählung, so der große Treckerkorso von Gorleben nach Hannover, übrigens in den gleichen Tagen, in denen das Reaktorunglück von Harrisburg zeigte, wie "sicher" Atomkraft ist.
Und dann hatte Klaus Grabenhorst "zufällig" seine Gitarre dabei und gab einige der Flugblattlieder zum Besten, die aus dem Widerstand in Wyhl entstanden sind. Teilweise im alemannischen Dialekt sang er das "Bruckelied" über die Rheinbrücke, die Badener und Elsässer im Kampf gegen das AKW verbindet oder verkündete gegenüber dem Ministerpräsidenten Filbinger "Mir sin eifach wieder do". Und das Lied von "Radio Grün" machte Werbung für einen illegalen Sender, der das Neueste aus dem Anti-Atom-Kampf ausstrahlte, jeweils samstagnachmittags aus einem Rucksack eines Wanderers im Wald.
Kurzum, ein sehr gelungener Sonntagnachmittag, der von der Klasse und Vielseitigkeit Klaus Grabenhorsts profitierte und eigentlich wesentlich mehr Publikum verdient hätte als die knapp 30 Personen, die zum NaturFreunde-LiteraturCafé kamen.
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