Einige gelungene Veranstaltungen 2015

Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2015 auf diese eigene Seite ausgelagert.

 

Die Jagd nach Ruhm und Ehre

Gerd Schinkel singt Lieder von Phil Ochs am 22.02.2015

Phil Ochs? Nur wenigen in Deutschland ist dieser Name ein Begriff. Dabei gehörte Phil Ochs neben Woody Guthrie und Bob Dylan zu den wichtigsten Vertretern der US-amerikanischen Liedermacherszene. Dem Ruhm der anderen beiden jagte er jedoch vergebens nach - mit seiner expliziten Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen war er zwar ein gefragter Sänger in der Protestbewegung, die Medien boykottierten ihn jedoch weitgehend.

Phil Ochs (Plattencover)Der Kölner Liedermacher Gerd Schinkel stellte Phil Ochs und seine Lieder nun am Sonntag, 22. Februar vor etwa 40 Zuschauern im Naturfreundehaus Gerresheim vor. Gerd Schinkel ist wohl im deutschsprachigen Raum der profundeste Kenner von Phil Ochs und hat unzählige seiner Lieder ins Deutsche übertragen - mal nahe am Original, mal eher frei, indem er das Thema des Liedes auf bundesrepublikanische Verhältnisse übertrug.

"Die Jagd nach Ruhm und Ehre" - der Titel des ersten Liedes spiegelt das beherrschende Motiv in Ochs' Leben wieder, das Gerd Schinkel zwischen den Liedern in einem "einseitigen Dialog" mit Fragen an den amerikanischen Liedermacher schilderte. Im ersten Teil des Programms ging es um den "Einstieg und Aufstieg", die frühen Lieder von Phil Ochs und sein naiver Glaube, als "singender Journalist" mit kritischen Liedern die Gesellschaft verändern zu können, gleichzeitig aber auch kommerziellen Erfolg in dieser Gesellschaft haben zu können.

Oft nur für die gute Sache und ohne Honorar auftretend, wurde Ochs teilweise wohl eher ausgenutzt als anerkannt, und für dieses ständige Auf-Achse-Sein zahlte er auch einen hohen Preis: seine Familie zerbrach, nur wenige Freunde hielten zu ihm und er verfiel mehr und mehr dem Alkohol. So handelt der zweite Teil des Programm denn auch vom "Abstieg und Ausstieg", von den depressiven Stimmungen Phil Ochs', seinen enttäuschten Hoffnungen, die er in die Kennedy-Brüder gesetzt hatte und seine teilweise absurden Versuche, doch noch zu kommerziellem Erfolg zu kommen. Und schließlich dem Selbstmord, mit dem Phil Ochs 1976 seinem Leben mit nur 35 Jahren ein Ende setzte.

So skizzierte Gerd Schinkel in seinem Programm das zweischneidige Leben eines Menschen, der mit sich selbst nie so recht ins Reine kam, der uns aber einen riesigen Schatz an Liedern hinterlassen hat, die auch heute noch teilweise von beeindruckender Aktualität sind. Diese Aktualität ist allerdings auch zu einem Gutteil der Übertragung von Gerd Schinkel geschuldet, der es verstand, aktuelle Themen wie die Flüchtlingsprobematik mit den Texten und dem Anliegen von Phil Ochs zu verknüpfen. Ein gelungener Nachmittag im Naturfreundehaus also, und zumindest ein paar mehr Menschen können jetzt mit dem Namen Phil Ochs etwas verbinden.

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"Politik zu Fuß" mit Karl-Heinz Krems am 12.04.2015

Bei strahlendem Frühlingswetter starteten wir in unsere neue Veranstaltungsreihe "Politik zu Fuß". Wandern und Gesellschaftspolitik, diese beiden wichtigen Elemente unserer Arbeit wollen wir mit dieser Veranstaltung verknüpfen. Das ist nun keine ganz neue Idee, wie Matthias Möller in seiner Begrüßung ausführte, schließlich war es schon 1895 bei der Gründung der NaturFreunde das Ziel, die Arbeiter zum Wandern in die Natur zu führen, um dort aus Arbeitstieren Arbeitsmenschen zu machen, die gesellschaftliche Veränderungen anstoßen können. Das tat aber den Erwartungen, mit denen etwa 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gekommen sind, keinen Abbruch.

Unser Gast bei dieser Auftaktveranstaltung war Karl-Heinz Krems, selbst langjähriger Naturfreund, Staatssekretär im Justizministerium, stellvertretender SPD-Vorsitzender in Düsseldorf und einer der Sprecher der Bürgerinitiative gegen die Stadtautobahn L 404n. Allerdings mussten wir gleich zum Auftakt improvisieren und die beiden Teile "politische Diskussion" und "Wandern" nacheinander statt zusammen durchführen. Drei Themen hatte Karl-Heinz für die Diskussion mitgebracht: Flüchtlingspolitik, die umweltpolitischen Vorhaben der Landesregierung und die Stadtautobahn L 404n. Gleich das erste Thema erwies sich allerdings als so interessant für die in der Sonne versammelte Teilnehmerrunde, dass wir gar nicht mehr zu den anderen beiden Themengebieten kamen. Denn wiewohl das Thema Flüchtlinge derzeit in allen Medien ist, so gab es doch immensen Informationsbedarf der Anwesenden hierzu: über die rechtlichen Rahmenbedingungen, die offiziellen Hilfsangebote, aber auch darüber, wie jeder einzelne - oder auch wir als Verein - Hilfe bieten kann.

Und so verging die Stunde in angeregter Diskussion wie im Fluge, bevor wir uns dann - allerdings ohne Karl-Heinz - auf eine etwa 1,5-stündige Wanderung durch die Düsselaue machten. In kleinen Runden wurden die begonnene Diskussion weiter geführt oder sich auch einfach an der erwachenden Natur im Frühling erfreut. Wieder im Naturfreundehaus angekommen, erwarteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Ausklang noch frische Waffeln.

Ein gelungener Start unserer neuen Veranstaltungsreihe also, der Lust auf eine Fortsetzung macht. Die ist schon geplant: am 6. September mit Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf.

 
     
     
 

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Infostand am 1. Mai 2015

Mit neu gestalteten Infotafeln, die unsere Aktivitäten sehr ansprechend darstellen, und vielen neuen und bewährten Informationsmaterialien waren wir auch dieses Jahr wieder bei der Maiveranstaltung des DGB dabei. Wieder fand diese am Rheinufer statt, und auch diesmal hatten wir viele Interessierte, mit denen wir angeregte Gespräche führten und sie über die NaturFreunde informieren konnten.

 
     
 

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"Politik zu Fuß" am 06.09.2015

Wandern und politische Diskussionen zusammen bringen - das ist das Ziel unserer Veranstaltungsreihe "Politik zu Fuß". Für den 06.09. hatten wir uns dazu Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, eingeladen, um mit ihr über die aktuelle Flüchtlingssituation zu sprechen. Viele Interessierte waren zu dieser Veranstaltung gekommen, aber leider musste Miriam Koch dann kurzfristig absagen, weil für die an diesem Wochenende in Düsseldorf mit Zügen angekommenen Flüchtlinge eine Unterkunft usw. organisiert werden musste.

Glücklicherweise waren unter den TeilnehmerInnen einige, die selbst aktiv in der Unterstützung von Flüchtlingen sind. Diese Aktiven konnten uns dann in einer etwa halbstündigen Auftaktdiskussion aus erster Hand von der Willkommenskultur und dem Engagement der Düsseldorfer Bevölkerung, aber auch von der Situation der angekommenen Flüchtlinge berichten.

Auf der anschließenden etwa einstündigen Wanderung nach Haus Morp und zum Aussichtspunkt auf dem Gerresheimer Sandberg konnten die TeilnehmerInnen in kleinen Gesprächsrunden weiterdiskutieren und auch die trotz etwas regnerischem Wetter einladende Natur genießen.

Nach der Rückkehr ins Naturfreundehaus gab es dann "traditionell" (ab zwei Mal kann man ja schon von einer Tradition sprechen) frisch gebackene Waffeln, bei deren Genuss ebenfalls noch interessante Gespräche geführt wurden.

Miriam Koch hat uns übrigens zugesagt, bei nächster Gelegenheit ihre ausgefallene Teilnahme nachzuholen, so dass wir uns auf eine interessante Veranstaltung "Politik zu Fuß" mit ihr freuen dürfen.

 
     
 

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Reise durch das Land des Blues am 13.09.2015

Eine Reise durch das Land des Blues erwartete die 40 Besucherinnen und Besucher, die sich an diesem Nachmittag im Naturfreundehaus einfanden. Und was für eine Reise: "Professor Bottleneck" Rolf Heimann (Gitarren) und Frank Born (Mundharmonikas) boten uns Blues vom Feinsten. Nicht nur, dass sie ihre Instrumente perfekt beherrschten und ihnen Töne entlockten, die eigentlich fast nicht möglich sind. Auch die Harmonie der beiden Musiker und die Arrangements zeigten, dass sie Meister ihres Fachs sind.

Die mitgebrachten Lieder ließen uns die ganze Bandbreite des Blues kennen lernen. So gab es politische Stücke, philosophische Texte oder eindeutig-zweideutige Lieder, waren die Stücke mal langsam-melancholisch, mal mitreißend-schwungvoll und luden zum Mitklatschen ein. Stücke großer und berühmter Blueskünstler wechselten sich mit eigenen Kompositionen ab, auch der Spiritual "Amazing Grace" erklang in einer Blues-Variante. Und sogar einen bretonisch angehauchten Blues boten die beiden Musiker dar.

Da die Texte auf englisch waren, verknüpften Informationen zu Herkunft und Inhalt der Lieder die einzelnen Stücke, erzählte Professor Bottleneck auch die eine oder andere Anekdote.

Einer der selbst geschriebenen Songs im Programm beschäftigte sich mit der Frage, ob denn weiße Musiker überhaupt den Blues singen dürfen und können, ist er doch die Musik der schwarzen Amerikaner. Nach diesem Nachmittag mit Professor Bottleneck und Frank Born waren sich aber alle einig: ja, sie können - und wie!

   
         
   

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