Die Photovoltaikanlage auf dem Naturfreundehaus

Kohlendioxid einsparen durch alternative Energieerzeugung - dies sollte für uns Naturfreunde nicht nur Theorie sein, sondern auch praktisch umgesetzt werden.

Schon 1997 befassten wir uns intensiv mit der Möglichkeit, Energie aus Sonnenlicht zu gewinnen und schon bald war für uns klar, dass für uns nicht Sonnenkollektoren zur Warmwasserversorgung in Betracht kamen, sondern eine Photovoltaikanlage, die Sonnenenergie in elektrische Energie umformt. Allerdings mußten wir beim Durchrechnen schnell erkennen, dass bei der damaligen Förderung alternativer Energien die finanzielle Belastung für uns zu groß war.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Naturfreundehauses

Erst mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz der rot-grünen Bundesregierung, das am 1.4.2000 in Kraft trat, änderte sich diese Situation: durch dieses Gesetz ist das Energieversorgungsunternehmen verpflichtet, unsere gesamte produzierte Energie abzunehmen und pro Kilowattstunde 20 Jahre lang mindestens 99 Pfennig zu bezahlen. Diese Zahlungsgarantie ist vertraglich geregelt und somit unabhängig von etwaigen Gesetzesänderungen zukünftiger Bundesregierungen. Zusammen mit Zuwendungen des Landes aus dem REN-Programm und einem zinsgünstigen Darlehen aus dem 100.000-Dächer-Solarstrom-Programm des Bundes war für uns somit eine vernünftige finanzielle Basis gegeben, die uns das Projekt mit Mut angehen ließ.

Bis zur Auftragsvergabe lief in der Ortsgruppe ein intensiver Diskussionsprozess ab, der alle Aspekte der Thematik ausleuchtete - bis hin zur grundsätzlichen Hinterfragung alternativer Energieerzeugung - und so kann man die Installation der Anlage mit Fug und Recht als das Ergebnis eines Gruppenprozesses werten, der am Ende zum Konsens geführt und die Sensibilität in der Mitgliedschaft für das Thema CO2-Vermeidung erhöht hatte.

Die Photovoltaikanlage wird montiert

In nur drei Tagen hatten die Handwerker in einwandfreier Arbeit die Anlage montiert, am 14. August 2001 wurde von den Düsseldorfer Stadtwerken der Zähler gesetzt und unsere neue Rolle als Stromlieferant begann. 33 Solarmodule sind mit 30° Neigung auf dem nach Süden ausgerichteten Dach montiert und wandeln sogar diffuses Tageslicht noch in Gleichstrom um. Sie werden von einer feuerverzinkten Tragekonstruktion gehalten, die mit stabilen Bügeln an den Dachbalken befestigt ist. Der Hersteller garantiert, dass die Module auch härtesten Umweltbedingungen wie Hagel, Eis und stärksten Schnee- und Windlasten widerstehen - und mindestens 25 Jahre lang Strom erzeugen.

Der von der Anlage produzierte Gleichstrom wird von einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und über einen Zähler in das Stadtwerkenetz eingespeist. Die Anlage hat eine Nennleistung von maximal 3.630 Watt (3,63 kWp), wir erwarten, dass sie unter den in Düsseldorf üblichen Wetterbedingungen etwa 2.200 bis 2.500 kWh elektrischer Arbeit pro Jahr zur Verfügung stellen wird.

Die Anzeigetafel im Treppenhaus - noch kurz nach der Montage

Um die aktuelle als auch die aggregierte Leistung der Anlage kontrollieren zu können, werden diese Werte ständig von einem Modul abgefragt und auf einem Großdisplay im Treppenhaus des Naturfreundehauses angezeigt. Darüber hinaus zeigt das Display auch die eingesparte Menge an CO2 an, die bei einer Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen frei geworden wäre: ungefähr 1 kg pro von unserer Anlage erzeugter Kilowattstunde Strom.

Nun weiß man, dass bei der Produktion der Bauelemente einer Photovoltaikanlage auch CO2 erzeugt wird und es gibt kontroverse Meinung darüber, wie lange eine solche Anlage Sonnenstrom erzeugen muss, bis sie diese "Vorlauf-Schadstoffproduktion" kompensiert hat. Uns liegt hierzu die Aussage von Dr. Bendel vom Institut für Solare Energieversorgung in Kassel vor, nach der diese Amortisationszeit heute bei 1,9 bis 2,7 Jahren liegt. Bei weiteren Fortschritten in der Produktionstechnik wird sie künftig sogar noch darunter liegen.

Wir können daher die Installation einer Photovoltaikanlage nur weiter empfehlen - sowohl für Privatpersonen als auch für Vereine. Denn nur durch die Nutzung regenerativer Energien und durch Energieeinsparung wird es uns gelingen, die Erde auch für künftige Generationen noch lebenswert zu erhalten.

Nach 10 Jahren positiver Erfahrung mit unserer Photovoltaikanlage haben wir sie im Mai 2011 kräftig erweitert: auf dem Dach des Haupthauses erzeugen die dort installierten zusätzlichen Module Strom aus Sonnenenergie mit einer Leistung von weiteren 12,16 kWp.

Auf diesem Bild lässt sich die alte (oben) und die neue (unten) Photovoltaikanlage gut erkennen.
 
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