Einige gelungene Veranstaltungen 2020

Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2020 auf diese eigene Seite ausgelagert.

 

ProInsekt: Anlegen von Blühstreifen und Hochbeeten

Praktische Maßnahmen zum Insektenschutz am 14./15.03.2020

Im Rahmen des Projekts ProInsekt der NaturFreunde NRW haben wir uns als ersten Beitrag überlegt, am Naturfreundehaus Blühstreifen und zwei Hochbeete anzulegen.

In den Blühstreifen sollen heimische, standortgerechte Pflanzen ausgesät werden, die der heimischen Insektenwelt als Nahrungsquelle dienen. Hierfür mussten wir erst einmal den Rasen wegnehmen und die verbliebene Erde mit etwas Sand bzw. sandiger Erde wieder auffüllen und auflockern. Abgegrenzt werden die Blühstreifen mit Zäunen aus Weidenzweigen, die wir um gesammelte Äste geflochten haben.

Die Hochbeete werden aus alten Europaletten gebaut, die mit Winkeln zusammengeschraubt werden. Ein Drahtgitter hält von unten die Wühlmäuse ab und Abdeckvlies trennt die Hochbeetfüllung vom Holz der Paletten. Mit der Junge-Familien-Gruppe haben wir dann am nächsten Tag, alt und jung gemeinsam, das erste fertige Hochbeet befüllt: ganz unten Zweige, dann abgestochene Rasenstücke (die hatten wir ja vom Blühstreifen), dann grober, noch nicht ganz verrotteter Kompost und anschließend feiner Kompost. Obendrauf dann die Erde, die wir auch von unserem Grundstück genommen haben. Wahnsinn, was in so ein Hochbeet alles reingeht, aber alle waren mit Feuereifer bei der Sache und so konnten wir am Ende Salat, Gurken und Zwiebeln setzen. Gespannt warten nicht nur die Kinder auf das Ergebnis gemeinsamer Arbeit.

   
     
 
     
 

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ProInsekt: Anlegen eines Komposthaufens und Pflanzen von Blumenzwiebeln

Praktische Maßnahmen zum Insektenschutz am 10.09.2020

Nachdem wir mit unseren Blühstreifen und unseren beiden Hochbeeten vor allem etwas für Wildbienen und Schmetterlinge getan haben, wollten wir nun auch etwas für bodenlebende Insekten tun: einen Komposthaufen anlegen. Oder genau genommen, unseren in die Jahre gekommenen Komposthaufen wieder neu gestalten und so wieder einen attraktiven Lebensraum für viele Insektenarten anbieten.

Zunächst einmal mussten wir also den alten Komposthaufen abtragen - vieles von diesem Kompost fand in unseren Hochbeeten exzellent Verwendung - und die alte morsche Begrenzung abbauen. Nachdem der Platz so vorbereitet war, konnten wir die neuen, über das Projekt ProInsekt besorgten Kompostbehälter aus verzinktem Metallgitter zusammenbauen und aufstellen. 3 Stück an der Zahl, um immer einen Kompost zum aktuellen Befüllen zu haben, einen, der reift und einen, der geerntet werden kann.

Einen der Kompostbehälter füllten wir dann mit dem Rest fast fertigem Kompost, der vom alten Komposthaufen noch übrig war, und einen zweiten mit bereits teilweise verrottetem Grünschnitt und Gemüseresten. Wenn der dann voll ist, können wir auch den dritten Behälter langsam befüllen.

Außerdem haben wir im Rahmen der Zwiebelpflanzaktion des Projekts ProInsekt auch noch einige Zwiebeln für frühblühende Blumen gesetzt, die den Wildbienen und Hummeln bereits früh im Jahr Nahrung bieten können: Traubenhyazinten, Blausternchen, Milchsternchen, wilde Osterglocken oder Krokusse werden hoffentlich im nächsten Frühjahr aus der Erde kommen und Insekt und Mensch erfreuen.

   

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Kinder des Widerstandes - Antifaschismus als Aufgabe

NaturFreunde-LiteraturCafé am 20.09.2020

Ein sehr wichtiges und leider immer noch aktuelles Thema griff die erste Veranstaltung auf, die die NaturFreunde Düsseldorf in Corona-Zeiten wieder anboten: im Rahmen des NaturFreunde-LiteraturCafés trugen sechs Autorinnen und Autoren aus den Büchern "Kinder des Widerstandes - Antifaschismus als Aufgabe" die Lebensgeschichte ihrer Eltern und Großeltern vor.

In Zeiten, in denen Neonazis gemeinsam mit Corona-Leugnern auf die Straße gehen und in denen Rassismus auch in der Polizei oder der Bundeswehr keineswegs nur in Einzelfällen auftritt, ist es wichtiger denn je, daran zu erinnern, was Faschismus für die Menschen bedeutet, und zu berichten, wie Menschen aufgrund ihrer politischen Einstellungen verfolgt und ermordet wurden - dies führte der Vorsitzende Matthias Möller in seiner Begrüßung der etwa 30 Anwesenden aus.

Dieser Aufgabe widmet sich die Initiative "Kinder des Widerstandes", die ihre Erinnerungen in Schulen oder Vereinen vorträgt und die in den zahlreichen veröffentlichten Berichten auch immer wieder aufzeigt, dass die Verfolgung von Kommunist*innen in Deutschland nicht 1945 endete. Dass die Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus oft auch eng mit den NaturFreunden verbunden ist, zeigte sich auch daran, dass die Mehrzahl der vortragenden Autor*innen bereits seit Jahrzehnten bei den NaturFreunden Mitglied ist. Dementsprechend haben wir die Lesung auch als unseren Beitrag zu den Aktionstagen "125 Jahre NaturFreunde - 125 Jahre internationale Solidarität" geplant.

   

Eindringlich waren die Berichte, die die Autor*innen an diesem Sonntagnachmittag vortrugen, mit persönlichen Erinnerungen, recherchierten Informationen und angereichert mit Passagen aus Briefen ihrer Eltern und Großeltern. So erinnerte Ursel Hahne an ihre Eltern Emil und Martha Schumacher, die vielen Anwesenden noch als aktive NaturFreunde-Mitglieder in Erinnerung waren, Bärbel Stahl-Legner an ihren Onkel, den Gerresheimer Paul Tibulski, und Peter Hegholz an seine Eltern Hanna und Paul Hegholz sowie seine Großeltern Charlotte und Dagobert Lubinski.

Inge Trambosky, Christa Bröcher und Klara Tuchscherer legten ihren Schwerpunkt auf die Zeit nach 1945, an ihre Zeit in der vom früheren Widerstandskämpfer Adam Niewel geleiteten "Kinderspielschar Düsseldorf", in der sich in den 50er Jahren viele Kinder von Verfolgten des Naziregimes versammelten.

Per Videobotschaft schließlich erzählte Manja Pach über ihre Eltern Estella Pach und Werner Stertzenbach - die Anfahrt aus den Niederlanden war ihr in den Zeiten von Corona zu riskant.

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Politik zu Fuß mit André Stinka

Diskussion und eigentlich geplante Wanderung am 04.10.2020

Unser NaturFreunde-Landesvorsitzender André Stinka war an diesem Sonntagnachmittag zu Gast im Naturfreundehaus im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe "Politik zu Fuß". André ist umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in NRW, und so drehte sich die Diskussion natürlich um die aktuellen umweltpolitischen Themen im Land.

Aufgehängt an den Forderungen der Volksinitiative Artenvielfalt, die auch von den NaturFreunden aktiv unterstützt wird, machte André deutlich, wo es bei der Umweltpolitik in NRW derzeit im Argen liegt. Da ist zum Beispiel der Landesentwicklungsplan NRW, der langfristig die Nutzung der Flächen für verschiedene Zwecke und damit insbesondere auch die Flächenversiegelung regelt. Wurde hier unter Rot/Grün noch ein maximaler Flächenverbrauch von 5 ha/Tag festgelegt - auch das ist eigentlich schon zu viel, eigentlich dürften gar keine zusätzlichen Flächen mehr versiegelt werden -, so kippte die aktuelle Landesregierung diese Grenze im Rahmen einer Überarbeitung wieder.

Auch beim geplanten Landeswassergesetz sollen bereits durchgesetzte Umweltauflagen wieder geopfert werden, um Industrie oder Landwirtschaft zu "fördern". So soll z.B. der Mindestabstand von gedüngten Flächen zu Gewässern reduziert werden, verstärkte Düngemitteleintragungen in Flüsse und Seen wären die Folge. Ein weiteres wichtiges Thema gerade in Zeiten zunehmender Trockenheit ist eine Regelung, wer wie viel und zu welchen Bedingungen an Grundwasser entnehmen darf.

Auf die Nachfrage, ob es denn keine Möglichkeiten gäbe, den Düngemitteleintrag zu reduzieren, führte André aus, dass es hier leider nur wenige Ansatzpunkte gibt, um Vorschriften zu einer umweltverträglicheren Landschaft zu machen. Erst nach langem Widerstand setzte Deutschland z.B. eine europaweit geforderte Düngemittelverordnung in Kraft, und sinnvolle Subventionen für eine artgerechtere Schweinehaltung sind ebenfalls nicht in Sicht. Allerdings muss auch gesagt werden, dass die Verbraucher*innen, die möglichst viel Fleisch möglichst billig haben wollen, wesentlich zu dieser Situation beitragen.

Ein besonderes Problem in NRW ist auch das Absterben der Wälder, das wir ja alle derzeit beobachten können. So ist davon auszugehen, dass durch Trockenheit und Borkenkäfer bis 2025 sämtliche Fichten unterhalb von 400 m Höhe verschwinden und auch nicht wiederkommen werden. Ein Problem nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen, die auf Verdienste aus dem Holzanbau angewiesen sind. Überhaupt konnte André an vielen Beispielen klar machen, wie stark viele Probleme miteinander verwoben sind und wie viele berechtigte Interessen es oft gibt, die die Politik irgendwie unter einen Hut bringen muss. Auch beim Thema Klimawandel und Windkraft muss beispielsweise geschaut werden, dass die notwendigen Einschränkungen und Belastungen nicht einseitig zu Lasten derer gehen, die nicht das Geld und die Macht haben, um sich freizukaufen.

Bei so vielen Themen, zu denen André äußerst fachkundig mit uns diskutiert hat - auch die Verkehrspolitik oder das Thema Wasserstoff kam noch zur Sprache - ist es nicht verwunderlich, dass wir entgegen der ursprünglichen Planung auf eine kleine Wanderung verzichteten und lieber weiter in der ganzen Runde diskutierten. Mit vielen Informationen, aber auch Anregungen zum Nachdenken, gingen die etwa 20 Teilnehmer*innen schließlich auseinander, verbunden mit einem großen Dank an André für diesen Nachmittag.

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Von Rötelritterlingen und Schwefelköpfen

Pilzexkursionen mit Karl-Heinz Schmitz am 10. und 11.10.2020

Ja, sie haben schon seltsame Namen, die Pilze, die wir auf unseren beiden Exkursionen mit dem Pilzsachverständigen Karl-Heinz Schmitz kennenlernen konnten. Aber der Name ist oft Programm: so besticht der Violette Rötelritterling durch ein intensives Violett an Stiel und Lamellen, der Grünblättrige Schwefelkopf besitzt grünliche Lamellen und hat am Hut eine schwefelgelbe Färbung und der Grüne Anistrichterling duftet nach Anis.

Etwa 30 Pilzinteressierte streiften bei schönem Herbstwetter an den beiden Nachmittagen mit uns und Karl-Heinz Schmitz durch die Wälder rund ums Naturfreundehaus, um mehr über Pilze zu erfahren. Zum Beispiel, dass das, was wir als Pilz bezeichnen und (sofern essbar) sammeln, in Wirklichkeit nur der Fruchtkörper ist. Der eigentliche Pilz, das Mycel, ist wesentlich umfangreicher (es kann einige Hektar umfassen) und bleibt meist verborgen. Je nach Pilzart unterstützt es die Bäume beim Sammeln von Wasser und Nährstoffen oder es zersetzt Holz und abgefallene Blätter, um sie wieder dem Naturkreislauf zuzuführen.

War es anfangs eher schwierig, die Pilze zu entdecken, so konnten wir im Laufe der Exkursionen immer mehr verschiedene Pilzarten ausmachen, manche recht häufig, andere nur ein- oder zweimal. Insgesamt 28 Pilzarten haben wir an den beiden Tagen entdeckt, die meisten davon übrigens ungenießbar oder giftig. Denn von den über 5.000 Pilzarten, die man in Deutschland finden kann, sind gerade mal 200 bis 300 essbar. Und das meistens nur gegart und solange sie noch frisch sind.

Übrigens war am Samstag auch eine Journalistin vom WDR mit auf unserer Exkursion, ihr Bericht wurde in der WDR Lokalzeit Düsseldorf am Montagabend ausgestrahlt.

    Tintling
     
Halskrausen-Erdstern  
     
Der grünblättrige Schwefelkopf war häufig zu finden   Violetter Rötelritterling von unten

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