Einige gelungene Veranstaltungen 2003
Auf dieser Seite wollen wir Berichte und Fotos von Veranstaltungen veröffentlichen, die wir besonders gelungen finden - als Erinnerung, für diejenigen, die dabei waren und als Anregung für andere. Da die gelungenen Veranstaltungen, die wir darstellen wollen, auch weiterhin immer mehr werden, haben wir nun auch die Veranstaltungen aus 2003 auf diese eigene Seite ausgelagert.
Irische Matinee mit Pete O'Killy and Friends am 16.3.2003
Ganz mit den irischen Nationalfarben Grün-Weiß-Orange geschmückt präsentierte sich der Saal des Naturfreundehauses in Gerreseheim am Sonntag, den 16. März. Dazu zierten noch etliche Wimpelketten die Decke, und die große Theke aus dunklem Holz mit geschnitzter Rückwand hätte manchem Pub in Irland zur Ehre gereicht. | ||
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So erwartete die über 150 Besucher, die zur Irischen Matinee an diesem Sonntag morgen vor dem Sankt Patricks Day nach Gerresheim kamen, ein stimmungsvolles Ambiente. Guinness und Kilkenny vom Fass - an besagter schönen Theke frisch aus dem Messinghahn gezapft - sorgten dafür, dass auch der Gaumen auf Irland eingestimmt wurde. | |
Der eigentliche Anlass für die Besucher war aber die Düsseldorfer Folkgruppe Pete O'Killy and Friends, die schon seit fast 20 Jahren vor allem in Düsseldorf und Umgebung die Fans irischer Folkmusik begeistert. |
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Auch wenn der Bandgründer und Namensgeber Pete O'Killy selbst seit einigen Jahren wieder in Irland lebt, seine "Friends" musizieren weiter. | |
Oliver Czarnowski (Gesang, Mandoline, Triangel), Esther Goldstein (Gesang, Flöten), Herbert Schumacher (Gesang, Gitarre, Mandoline, Bodhrán), Renate Kronen (Geige) und Kiki Schlicht (Gesang, Bouzuki, Banjo, Mandoline) bilden die aktuelle Besetzung der Band, die im Naturfreundehaus spielte. |
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Gefühlvolle Balladen oder schwungvolle Rhythmen, die zum Tanzen einluden (leider war dazu aber nicht allzu viel Platz vorhanden), mehrstimmiger Gesang begleitet von einem reichhaltigen Instrumentarium - die ganze Palette vor allem traditioneller irischer Folkmusik, aber auch Eigenkompositionen bot die Band dar. | |
Kurze Einleitungen zu den Liedern erzählten ihre Entstehungsgeschichte, erklärten die besonderen musikalischen Finessen des Liedes oder fassten dessen Text zusammen und sorgten auch für den ein oder anderen Lacher im Publikum. |
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Überhaupt hatte die Band keinerlei Mühe, das Publikum zu begeistern, und so gab es am Ende des über zweistündigen Konzertes natürlich den Ruf nach Zugaben (der selbstverständlich auch erfüllt wurde). | |
Wahrscheinlich wären es noch mehr Zugaben geworden, wenn nicht auch langsam die Mägen der Anwesenden geknurrt hätten - immerhin war es schon fast halb zwei. Für das leibliche Wohl hatte die Gruppe "Junge Naturfreunde mit und ohne Kinder" gesorgt, die passend zur Irischen Matinee ein Irish Stew (irischer Gemüseeintopf mit Lammfleisch) gekocht hatte. |
Dank des herrlichen Frühlingswetters konnten sowohl auf der Terrasse als auch im Haus die Gäste sich das Irish Stew schmecken lassen - und dass es geschmeckt hat, zeigt sich auch daran, dass die zwei Riesentöpfe im Nu bis auf einen kleinen Rest leer wurden.
Während die Erwachsenen bei irischem Bier, Kaffe und Kuchen die Matinee ausklingen ließen, hatte die Gruppe "Junge Naturfreunde mit und ohne Kinder" für die anwesenden Kinder noch eine "Shamrock-Ralley" vorbereitet, bei der die Kinder aus Papier gebastelte Kleeblätter - ein altes irisches Symbol - im Wald finden sollten. Viel schneller als erwartet hatten die Kinder die Kleeblätter gefunden, und zur Belohnung gab es kleine Preise.
Fazit: eine Veranstaltung, die von Alt bis Jung allen gefallen hat und in dieser oder ähnlicher Form sicher wiederholt werden wird.
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Infostand am 1. Mai 2003 im Hofgarten
Im Hofgarten in Düsseldorf findet alljährlich nicht nur
die 1.-Mai-Kundgebung statt, dort treffen sich auf der Reitallee auch alle, die
sich noch zugehörig fühlen zu dem, was man einst die
"Arbeiterbewegung" nannte, zu einem großen Volksfest. An Dutzenden
Ständen präsentieren sich dort DGB-Gewerkschaften, politische
Parteien und Organisationen, Jugend- und Umweltschutzbverbände,
internationale und soziale Gruppierungen.
Der Stand der NaturFreunde Düsseldorf hat auf diesem Fest bereits eine langjährige Tradition. Mittlerweile präsentiert sich der Naturfreundetreffpunkt mit einem hübschen, wetterfesten Zeltpavillion, mit praktischem Schriftmaterial-Ständer und Tischen, an denen die vielfältigsten Gespräche mit Volksfestbesuchern stattfinden.
In den letzten Jahren haben die Naturfreunde Düsseldorf einiges an Schriftmaterial entwickelt, das neben den offiziellen Landesverbands- und Bundesgruppenschriften die Düsseldorfer Naturfreunde und ihre Aktivitäten vorstellt und damit um Mitglieder und Symphatisanten wirbt:
Im Mittelpunkt unserer Präsentation stand in
diesem Jahr unser Engagement im Bündnis mit den Düsseldorfer
Umweltschutzverbänden gegen die beabsichtigte Zerstörung des
Naturschutzgebiets Dreiecksweiher zugunsten von Kiesabbau.
Hier sollen ca. 10 ha Naturschutzwald, der von der Stadt selbst als Kernzone des Biotopverbundes ausgewiesen wurde, dem Kiesabbau durch ein städtisches Tochterunternehmen geopfert werden.
Mit einprägsamem Karten-, Schrift- und Bildmaterial wurde über die ökologischen und klimatischen Zusammenhänge und den Erholungswert des Gebietes informiert. Das Thema stiess auf großes Publikumsinteresse, das sich in vielen Gesprächen zeigte. Die in der Menge durchwegs (in unserem Sinne) positiven Reaktionen der Gesprächsteilnehmer führte u.a. dazu, dass wir in wenigen Stunden fast 200 Protest-Unterschriften sammeln konnten.
Als Fazit des Tages können wir festhalten, dass sich unser Bekanntheitsgrad weiter gesteigert hat und dass unser aktives Engagement für den Erhalt eines Naturschutz- und Erholungsgebietes dem Image der Naturfreunde als Umweltschutzorganisation sehr zuträglich war.
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Radtour auf Usedom vom 24.-31.05.2003
Wir sind 13! Dreizehn Menschen und dreizehn Fahrräder beim Start im strömendem Regen. 24.05., Zug IC 2661 Richtung Zinnowitz ab Düsseldorf um 9:08 Uhr Gleis 18! Dennoch: es geht alles gut. Im leeren Fahrradabteil verstauen wir die Räder, ein Abteil belegen wir mit unserem Gepäck, in einem Großraumabteil lernen wir uns kennen bei der knapp zehnstündigen Zugfahrt. Unterhalten uns, essen (bei manchen staune ich, wie viel sie schaffen), verschaffen uns Bewegung an den Haltestellen und nerven die Zugbegleiterin. Ab Hamburg wird die Gegend spannend, wir sehen Störche, Rehe, Hasen, Wald, Heide, Seen, Sümpfe, zwischendurch pittoreske Häuser; Schwerin, Stralsund, Greifswald, Wolgast gleiten vorbei; Kirchen, Dome, Backsteingotik - wir staunen. Noch die kurze Brücke über den Peenestrom und schon sind wir auf unserer Insel. Das Wetter fast wolkenlos, sehr warm, heiße Sonne.
Vom Bahnhof Zinnowitz 300 m Fahrradfahrt zum
Naturfreundehaus, der ehemaligen Fachklinik Vineta" (nach der sagenhaften
versunkenen Stadt vor der Usedomküste). Das Haus ist riesig, die Zimmer
großzügig, wir packen aus und essen erst mal zu Abend.
Unser Hans-Willi betrachtet interessiert das
Abendessenbüffet und liest nachdenklich das Schild, wonach das Mitnehmen
vom Büffet beim Frühstück untersagt ist; es gibt nämlich
ein Lunchpaket für 5 Euro, dann braucht man nicht zu räubern. Wir
stellen fest: nur 50 m über die Düne sind wir an der Ostsee, Karin
und ich baden bei herrlichem Sonnenuntergang. Mittlerweile sind wir 15
geworden: Rita und Klaus aus Hamburg sind mit dem Auto schon
angekommen.
Die bange Frage, die alle bewegt: Wer leitet die Touren? Anke als Tourenleiterin ist frisch operiert und fällt aus, Heike ist ebenfalls gesundheitlich angeschlagen und wird nicht fahren. Wir müssen uns etwas einfallen lassen.
Erste Tour, Sonntag, 25.05.03.: Michael
leitet. Über den Ostseeradweg fahren wir östlich durch Zinnowitz
hindurch nach Koserow, genießen die Aussicht am Streckelsberg und lesen
dort den Hinweis auf den Roman Die Bernsteinhexe" von Wilhelm Meinhold -
darüber später.
Durch ein Wald- und Heidegebiet geht's
über Stock und Stein in Richtung Kölpinsee. Hier legen Karin, Birgit
und ich eine kleine Schwimmpause ganz ohne ein. Wir durchqueren Heringsdorf,
erreichen Ahlbeck mit der wunderschönen Anlegebrücke, hören ein
kleines Gesangskonzert im Freien, fahren über einen holprigen Plattenweg
zur polnischen Grenze und haben einen tollen Blick auf den Swinestrom. Dann
zurück. Bergauf, bergab durch die Usedomer Schweiz, teilweise Steigungen
von 16 und 18%, wir kommen ins Schwitzen. Wir sehen einen Fuchs, viele
Kormorane, Schwäne, Schattenblumen, Maiglöckchen, Waldmeister
überall. Nach dem Abendessen sitzen wir zusammen und besprechen die
zukünftigen Touren. Aus einem antiquarischen Exemplar der
Bernsteinhexe" lese ich das Kapitel über die Landung des
schwedischen Königs Gustaf Adolf Wasa und seiner Flotte in Usedom 1630
vor. Wilhelm Meinhold war Pfarrer in Koserow und hatte das Buch 1840 als
originäre Chronik aus dem 30jährigen Krieg unter die Leute gebracht.
Später stellte sich heraus, dass er alles - genial! - erfunden hatte. Wir
werden ihm und seiner Bernsteinhexe Maria Schweidler auf unseren Touren immer
wieder begegnen. In Krummin sehen wir das Haus, in dem er das Buch schrieb.
Zweite Tour, Montag, 26.05.03: In der Nacht
schweres Gewitter direkt über uns, wolkenbruchartiger Regen, der Morgen
ist bewölkt, mittags klart es auf. Abends haben wir einen fantastischen
wolkenlosen Sonnenuntergang, bei 13° C ist es windstill. Maike, Karin,
Birgit, Ferdi, Veronika, Michael, Hans-Willi und ich beginnen den Tag um 7 Uhr
mit Gymnastik im Meeressand bei rauschenden Wellen und Kieferngeruch in der
Nase. Kurzes Schwimmbad in der Ostsee vor dem Frühstück, dann
Frühstücksbüffet im Naturfreundehaus. Hans-Willi und Klaus
sammeln uns um 9 Uhr zur Achterwassertour.
Wir fahren von Zinnowitz in südlicher Richtung in
den Achterwasserzipfel namens Gnitz". Zu unserer Linken das Achterwasser,
zu unserer Rechten das Krumminer Wiek. Wir durchqueren die Örtchen
Netzelkow, Möwenort, Lütow, bestaunen eine Megalithgrabanlage,
hören Lerchen, überall Froschgequake. Dann an der Krumminer Seite des
Gnitz ein herrlicher Steilküstenpfad mit Ausblick auf das Wasser wie in
Bildern von Caspar David Friedrich. In Krummin ausgedehnte Kaffeepause in der
Naschkatze", dann Rückweg über Mahlzow und Zecherin,
Mölschow. Dort besichtigen wir noch den Kulturhof mit alten
Handwerkskünsten. Dann geht's über Karlshagen und Trassenheide nach
Hause. Michael, Maike, Matthias und ich besichtigen noch eine antifaschistische
Gedenkstätte am Platz des Außenlagers von KZ Sachsenhausen. Zu Hause
Abendessen am Naturfreundehaus- Büffet, Hans-Willi erscheint zum
Abendessen in der Weste einer bekannten Outdoor- Bekleidungsfirma. Abends
Zusammensitzen, Dank an Hans-Willi und Klaus für die Leitung, Lesung aus
der Bernsteinhexe", wieder ein herrlicher Sonnenuntergang und dann
Schlafen.
Dritte Tour, Dienstag, 27.05.03: Wieder ein sonniger und warmer Tag. Maike und Matthias fahren mit uns über die polnische Grenze und per Fähre über die Swine auf die Nachbarinsel Wollin. Wir besichtigen einen türkisfarbenen See mit Kreideuntergrund, leider nicht zum Baden betretbar, und fahren von dort in das polnische Seebad Miedzyzdroje; hier geht es auf der Anlegebrücke zu wie auf einer schlechten Kirmes. Bei unserer Rast fällt uns Hans-Willi auf: Er fischt aus seiner Outdoor-Weste ein Frikadellenbrötchen, das uns vom Abendessen vorher noch merkwürdig bekannt erscheint. Er verzehrt es mit Genuss, während wir nachdenklich die Weste betrachten und uns Gedanken machen. Auf dem Rückweg sind wir geschafft, LKW und Großstadtverkehr in Swinemünde haben uns gestresst. Beim Abendessen ein kleiner Zwischenfall: Hans-Willi, wieder in der bekannten Weste und merkwürdig beladen und gebeugt, muss ganz schnell aufs Zimmer - offensichtlich hat eine vom Büffet verstaute Hähnchenkeule, aktiviert durch seine Körperwärme, ihren Saft begonnen in die Westentasche zu ergießen.
Vierte Tour, Mittwoch, 28.05.03: Ferdi und ich
führen die Greifswaldtour. Ein herrlicher, sonniger Tag, wir werfen noch
beim Frühstück alle Pläne über Bord und entschließen
uns für den Ostseefernradweg Wolgast- Kröslin, Lubmin, Loissin,
Kemnitz, Eldena, Greifswald. Wir starten kurz nach 9 Uhr und machen eine erste
kurze Pause im Museumshafen Wolgast, erreichen dann über Buchenwaldwege
und am Wasser entlang Kröslin, wo Ferdis Vorderreifen seine Luft aushaucht
und geflickt werden muss. Vorbei am stillgelegten Kernkraftwerk Lubmin sehen
wir kurz vor Kemnitz schon die Türme von Greifswald, passieren die
historische Klosterruine Eldena und müssen uns nun beeilen, weil wir um 13
Uhr mit unserer Stadtführerin Caroline in Greifswald am Dom verabredet
sind.
Birgit fährt als
reitender schneller Bote vor und kündigt unser Kommen an, wir folgen etwa
20 Minuten später und haben bei der Ankunft am Dom schon einen ersten
Eindruck vom historischen Marktplatz. Caroline ist 21, studiert im 3. Semester
in Greifswald, zeigt uns die Stadt, erzählt uns etwas über die
Ernst-Moritz-Arndt-Universität (älteste Uni Schwedens,
Volluniversität), führt uns über den Marktplatz, liest aus
Wolfgang Koeppens Biographie Jugend" vor und steigt als Höhepunkt
mit uns auf die Kuppel des St. Nikolai-Doms - ein wunderbarer Rundblick bis
Rügen. Wir revanchieren uns mit Stadtführungshonorar, Kaffee und
Kuchen bei Caroline. Den Rückweg machen Ferdi, Karin, Maike, Matthias,
Gisela, Wolfgang, Hans-Willi, Rita, Klaus und Veronika per Bahn, während
Birgit, Michael und ich 25 Kilometer bis Züssow radeln. Trotz Krebsow mit
seinem Kopfsteinpflaster erreichen wir unseren Zug mit Müh und Not. Abends
Ostseebad, Strandspaziergang, Diavortrag im Naturfreundehaus. Ein schöner
Tag!
Fünfter Tag, Donnerstag, Christi Himmelfahrt oder auch Herrentag, 29.05.03: Sonnig, ab mittags starker Ostwind, kühl im Schatten. Wir machen einen freien Tag, jeder tut, was ihm gefällt. Eine Gruppe zieht nach Peenemünde, Michael macht eine geführte Tour um den Streckelsberg, wo bis vor kurzem noch ein alter Nazi-Bunker stand, aus dessen Abbau- Material die Buhnen unten am Strand gebaut wurden. Birgit und ich besuchen Bekannte von Birgit in Anklam und hören von der Härte der Winter dort und von der Bürgerinitiative gegen die geplante Schweinemastfabrik. Beim Abendessenbüffet haut Hans-Willi wie ein Wolf rein und hinterlässt eine Spur der Vernichtung, dank seiner Weste, im Speisesaal. Juristisch ist er auf der legalen Seite, da nur beim Frühstücksbüffet, nicht beim Abendessenbüffet, das Bunkern untersagt ist. Ich finde diese Westen der bekannten Outdoorfirma schon einmalig gut: sie tragen trotz des Inhalts und trotz der vielen Taschen überhaupt nicht auf!
Sechste Tour, Freitag, 30.05.03: Sehr
heißes, wolkenloses Wetter, Matthias und Hans-Willi führen uns in
den Lieper Winkel.
Von der Aussichtsplattform
genießen wir den Blick, wunderschöne, saftige Wiesen, Lichtnelken,
immer wieder die Peene. Im Wasserschloss Mellenthin ausgedehnte Rast, in
Quilitz baden wir alle wie Gott uns schuf, so wie die anderen auch; In Benz
besichtigen wir die wunderbare Kirche mit Kassettenmalerei, ich konnte die
Orgel quälen. Die kurz und unplanmäßig getrennte Gruppe fand
sich an der 1000jährigen Suckower Eiche wieder. Kurze, anstrengende
Rückfahrt bis zum Bahnhof Schmollensee. Am mobilen Stand kauften wir jede
Menge Kirschen. Beim Wettbewerb Kirschkernspucken siegte Klaus, er kam mit
seinem Kern über das Wartehäuschen, Michael war auch nicht schlecht.
Der erste Zug der Bäderbahn war mit Fahrrädern überfüllt,
wir kamen nicht mit. Michael, Birgit und ich fuhren die knapp 20 Kilometer bis
Zinnowitz in 50 Minuten weg, Ferdi, Karin, Veronika und Wolfgang folgten und
waren auch nicht viel langsamer. Die Anderen fanden knapp Platz im
nächsten Zug, beim Abendessenbüffet fanden wir uns wieder. Hans-Willi
trug die Weste nicht mehr! Den Abend beschlossen wir am Strand mit
Kienzapfenfeuerchen, Getränken und Gesprächen, ich nahm noch ein
letztes Bad in der Ostsee.
Abreisetag, Samstag, 31.05.03: Abschied von Klaus und Rita, problemlose Rückfahrt von Zinnowitz nach Düsseldorf, allgemeines Abschiednehmen kurz vor 18 Uhr im Düsseldorfer Hauptbahnhof.
Fazit: Insgesamt 3 problemlos zu flickende Platten, Gangschaltungsprobleme bei Wolfgangs Rad und eine verlorene Schraube an Veronikas Rad, Michaels Schaltzug gerissen, alle Räder fahrbereit. Schöneres Wetter konnten wir nicht haben. Am Ende der Reise waren wir fit und glücklich. Es ist nicht leicht, nach so einer glücklichen Reise in den Alltag zu kommen. Noch einmal ganz herzlichen Dank an Anke, die alles wunderbar organisierte und zuletzt am wenigsten davon hatte; wir hoffen, dass Anke und Heike bald wieder in den Sattel hüpfen können.
Volker Götz, Fotos Birgit Kanawa
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Radtour entlang des Nordkanals vom 03.-05.10.2003
Pünktlich um halb neun sind Michael und Ferdi, Ronni und
Mechtild sowie Matthias und Maike am ersten Startpunkt, der Fleher Brücke.
Am zweiten Treffpunkt, dem Bahnhof Neuss-Norf stoßen dann Anke und Heike,
Gisela, Mark und Hans-Willi dazu. Wir fahren wieder zurück an den Rhein,
die Erft-Mündung ist der eigentliche Start der Nordkanaltour vom 03. bis
05. Oktober 2003.
Napoleon plante den Bau des
Nordkanals, der von Neuss bis nach Antwerpen führten sollte. Ziel war es,
den Schiffsverkehr nicht mehr über Amsterdam und Rotterdam abwickeln
lassen zu müssen. Im Frühjahr 1807 wurde mit dem Bau begonnen - doch
schon 3 Jahre später wurden die Arbeiten wieder eingestellt. Da die
Niederland inzwischen ebenfalls unter französische Herrschaft gerieten,
war der Kanal überflüssig geworden. Die Reste des Kanals sind
teilweise noch sichtbar und mit Wasser gefüllt, teilweise jedoch auch ganz
zugeschüttet worden. Mit rot-weißen Stäben sind die Stellen
markiert, an denen keine Spuren mehr zu erkennen sind.
Die gesamte Strecke ist sehr gut markiert, ein türkiser Streifen auf dem Asphalt bzw. türkise Pfähle alle 10 Meter lassen kein Verfahren zu. Wir verlassen die Strecke jedoch trotzdem einige Male, um diverse EUROGA-Projekte mit einzubeziehen.
Der sicherlich schönste Abstecher führt uns am Feitag
Vormittag zum Tuppenhof in Kaarst-Vorst, wo uns Hans Koenen bei Kaffee und
heißen Würstchen die Geschichte des Tuppenhofes und die
Lebensbedingungen zu Zeiten des 30jährigen Krieges und unter der
Franzosenherrschaft erläuterte. Anschließend machten wir einen
Rundgang durch Haus und Garten und sahen uns die Ausstellung "Das Rheinland
unter französischer Herrschaft" an.
Auf dem Weg nach Viersen machten wir noch Station bei Anatols Steinkreis. 10 riesige Findlinge aus der Niederlausitz, die vom Künstler Anatol Herzfeld mit Darstellungen des menschlichen Lebenszyklusses versehen waren, sind um einen geplanten Kindergarten und Schule gruppiert, mitten hindurch "fließt" der Nordkanal, gefüllt mit Glasscherben, die bei dem entsprechenden Licht sicherlich interessant glitzern.
Am frühen Nachmittag erreichten wir Viersen und unser Hotel "Zur Eisernen Hand". Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf, die Stadt zu besichtigen. Hier holte uns allerdings der angekündigte und bis dahin ausgebliebene Regen ein. Wir kamen nur bis zum nächsten Café und kapitulierten dort bei heißer Schokolade. Abends stießen dann noch Nancy und Rainer zu uns, die berufsbedingt leider nur abends Zeit hatten und somit nur die Nächte mit uns verbrachten. Bei einem schönen Abendessen im Hotel klang der Tag aus.
Der Samstag führte uns bei
schönem Frühdunst zunächst durch die Auenlandschaft der Niers
und zur Burgruine Uda. Anschließend ging es durch das Naturerlebnisgebiet
Krickenbecker Seen, an dessen Beginn der Nordkanal einen kleinen Höhenzug
zu durchqueren hatte. Hier sind noch deutliche Reste des Nordkanals im Wald zu
sehen. Um genügend Platz für die Schleusen zu haben, die den
Höhenunterschied bis nach Venlo ausgleichen sollten, schlägt der
Nordkanal hier einen Bogen zuerst nach Norden, um dann wieder nach Süden
in Richtung Venlo zu gelangen. Die Reste der Schleuse Louisenbourg konnten wir
noch besichtigen.
In Venlo lud uns ein kleiner Schauer zu einer
Kaffeepause am Marktplatz ein. Gegen 16 Uhr machen wir uns dann wieder auf zum
letzten Teil der Etappe. Wir folgen der Nordkanalroute bis nach Helden. Dort
beginnt der letztendlich verwirklichte Teil der "Nordervaart", die von hier bis
zum Kanalkreuz in Nederweert führt.
Damit endet für uns die Begleitung des Nordkanals, nach 80 km ziemlich erschöpft erreichen wir unser "Hotel Antiek" in Helden, wo Nancy und Rainer uns bereits erwarten. Nach einem gemütlichen Abend in der Brasserie des Hotels folgt eine für einige etwas schlaflose Nacht, da sich in unmittelbarer Umgebung eine Disko befand, deren Besucher sich vor unserem Hotel etwas frische Luft gönnten.
Am nächsten Morgen schwangen wir uns bei wunderbarem Sonnenschein wieder auf die Räder. In dem kleinen Ort Neer bestaunten wir einen originellen Brunnen. Ein kleiner Wassergraben lud zum Durchfahren ein, beim Berühren von einigen Trittflächen an der Seite schossen plötzlich Wasserbögen aus dem Pflaster in den Graben hinein. Richtig nass geworden ist aber niemand.
Nach einem kurzen Abstecher zur Friedessemolen, einer
alten Wassermühle, erreichten wir schließlich wieder die Maas. Unser
Weg führte jetzt immer an der Maas entlang. Die Kastelruine Keverborg
wurde gerade restauriert und war nicht zu besichtigen. In Steyl setzten wir
dann mit der Fähre über, sahen uns den Ort ein wenig an und machten
Mittagspause. Der letzte Besichtigungspunkt war dann die Holtmühle, eine
Wasserburg mit einem verwunschenen Garten. In Kaldenkirchen am Bahnhof endete
die Radtour, zum Ausgleich für den gestrigen Tag hatte Michael uns heute
10 Kilometer geschenkt, statt der angekündigten 45 Kilometer waren es nur
35.
Vielen Dank an Michael und an den Landesverband für die Organisation, die guten Erläuterungen und interessanten Einblicke. Die Gruppe im Alter von 33 bis 75 Jahren harmonierte sehr gut, wir hatten alle unseren Spaß und viele gute Gespräche und Anregungen.
Vielen Dank auch an Mark, der die Fotos beigesteuert hat.
Maike Möller
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