Stellungnahmen der NaturFreunde Düsseldorf in den Jahren 2004/2005

Dezember 2005 NaturFreunde Düsseldorf gegen geplante Kürzungen der Regionalisierungsmittel
Dezember 2005 NaturFreunde Düsseldorf gegen weiteren Verkauf von Stadtwerke-Anteilen
Juni 2005 NaturFreunde Düsseldorf gegen geplanten Abriss der Fußgängerbrücke bei Gans
Juni 2005 NaturFreunde Düsseldorf solidarisch mit den Beschäftigten der Glashütte Gerresheim
März 2005 NaturFreunde aktiv für Klimaschutz
März 2005 NaturFreunde Düsseldorf als gutes Beispiel für Klimaschutz geehrt
Februar 2005 NaturFreunde Düsseldorf gegen Verkürzung der Sendezeit der politischen Magazine in der ARD
Juli 2004 NaturFreunde Düsseldorf gegen die Stadtautobahn L 404 n
Mai 2004 NaturFreunde Düsseldorf fördern umweltfreundlichen Freizeitverkehr

Stellungnahme vom Dezember 2005

NaturFreunde Düsseldorf gegen geplante Kürzungen der Regionalisierungsmittel

Die NaturFreunde Düsseldorf schließen sich ausdrücklich der Position der in der "Allianz pro Schiene" zusammengeschlossenen Umweltverbände an und fordern die Bundesregierung auf, auch in Zukunft ausreichende Mittel für den Schienenpersonennahverkehr bereit zu stellen.

Gerade die Region Düsseldorf mit ihren vielen Pendlern wäre von einer Kürzung dieser Mittel besonders betroffen, etliche S-Bahn-Verbindungen würden stark eingeschränkt oder sogar ganz wegfallen. Ein weiterer Anstieg des Auto-Pendlerverkehrs, weiter zunehmende Staus und die "Notwendigkeit" weiterer Straßenbauten wie der geplanten Stadtautobahn L 404n wäre die Folge.

Text der Erklärung der Umweltverbände:

"Die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die zusammen mehr als eine Millionen Mitglieder und Förderer in Deutschland vertreten, lehnen die Pläne der Großen Koalition entschieden ab, die Regionalisierungsmittel in den nächsten Jahren zu kürzen. Die geplanten Einsparungen von mehr als drei Milliarden Euro in den kommenden vier Jahren hätten massive Angebotsreduzierungen im Schienenpersonennahverkehr und infolgedessen einen deutlichen Anstieg des Straßenverkehrs zur Konsequenz. Bereits ein Fahrgastrückgang von einem Prozent im Schienenpersonennahverkehr ließe das Verkehrsaufkommen auf Deutschlands Straßen um 400 Millionen Personenkilometer anschwellen. Das würde den CO2-Ausstoß deutlich erhöhen und damit die nationalen Klimaschutzbemühungen konterkarieren.

Sollten die bekannt gewordenen Kürzungspläne Wirklichkeit werden, würde ein Herzstück der Bahnreform zur Disposition gestellt. Mit Hilfe der Regionalisierungsmittel für die Bundesländer konnte das Angebot in den vergangenen zehn Jahren im Nahverkehr auf der Schiene um 25 % ausgedehnt und die Fahrgastzahlen überproportional um mehr als 40 % gesteigert werden. Möglich wurde dies durch Mehrbestellungen von Zügen, die Modernisierung der Fahrzeuge und die Sanierung bzw. Neuerrichtung von Bahnhöfen, Haltestellen und der regionalen Schieneninfrastruktur.

Warten auf die Bahn - bald vergeblich? Mit den geplanten Kürzungen würden diese Erfolge zunichte gemacht. Sie würden zu drastischen Nachteilen für die Millionen Fahrgäste in Form von Zugstreichungen, zunehmend veralteten Fahrzeugen und deutlichen Preissteigerungen führen. Auch würden mehr als 10.000 Arbeitsplätze im Öffentlichen Personen-Nahverkehr, in der Bahnindustrie und im Verkehrswegebau wegfallen. Insgesamt würde der Öffentliche Nahverkehr auf Bahnen und Bussen deutlich an Attraktivität gegenüber dem Auto verlieren. Die Verkehrs- und Umweltprobleme in den Städten würden zunehmen und die Lebensqualität abnehmen.

Die unterzeichnenden Umweltverbände weisen darauf hin, dass sie diese Verschlechterungen für Mensch und Umwelt nicht widerstandslos hinnehmen werden.

Die in der Allianz pro Schiene zusammengeschlossenen Umweltverbände fordern die Bundesländer auf, den bekannt gewordenen Kürzungsplänen nicht zuzustimmen und gemeinsam mit dem Bund die Pläne für die Nahverkehrsfinanzierung nach dem Dreiklang "Ausbau", "Transparenz", "Effizienz" weiterzuentwickeln:

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Stellungnahme vom Dezember 2005

NaturFreunde Düsseldorf gegen weiteren Verkauf von Stadtwerke-Anteilen

Anfang Dezember überraschten Oberbürgermeister Joachim Erwin und CDU-Fraktonsvorsitzender Dirk Elbers die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, nun doch eine so genannte "Put-Option" ausüben zu wollen und weitere 29,9 % der Stadtwerke-Anteile an den Energie-Konzern EnBW zu verkaufen. Entgegen vieler vorheriger Äußerungen gegenüber Rat, Stadtwerke-Mitarbeitern und Öffentlichkeit soll nun doch in einer Hau-Ruck-Aktion die Stadt Düsseldorf die kontrollierende Mehrheit an den Stadtwerken verlieren und sich statt dessen mit einem Anteil von 25,1 % zufrieden geben. Diese Vorgehensweise soll am 15. Dezember im Rat beschlossen werden.

Das Kraftwerk Lausward - noch in Düsseldorfer Hand Mit dieser kurzfristigen Aktion soll wohl verhindert werden, dass sich die Düsseldorfer Bevölkerung - so wie im Jahr 2001 - in die Diskussion einmischen und ihre Interessen durchsetzen kann. Wer so handelt, ignoriert den politischen Willen von über 100.000 Bürgern der Stadt Düsseldorf, die sich damals gegen einen Verkauf der Stadtwerke aussprachen. Diese Vorgehensweise verletzt alle demokratischen Gepflogenheiten und zeigt erneut, wie Oberbürgermeister Erwin in Gutsherrenmanier die Stadt Düsseldorf regiert. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es offiziell Dirk Elbers und die CDU-Fraktion sind, die den Antrag auf Verkauf der Stadtwerke-Anteile stellen. Wer glaubt schon, dass in der Düsseldorfer CDU Dinge beschlossen werden, die den Interessen Erwins widersprechen.

Die NaturFreunde Düsseldorf verurteilen die Vorgehensweise und den geplanten Verkauf weiterer Stadtwerke-Anteile aufs Schärfste und unterstützen aktiv das Bürgerbegehren gegen diesen Verkauf.

Denn nach wie vor gibt es eine Reihe gewichtiger Argumente, die für eine Mehrheitsbeteiligung der Stadt an den Stadtwerken sprechen:

Und nicht zuletzt ist der Verkauf der Anteile absolut unwirtschaftlich, da die Gewinnerwartungen aus diesen Anteilen höher sind als die Zinsersparnis, die bei Verwendung des Verkaufserlöses für eine Entschuldung erzielt werden kann. Dabei bleibt sowieso die Frage, ob die Gelder wie angekündigt in eine Entschuldung gehen würden oder ob nicht Prestigeobjekte dafür gebaut und unterhalten werden.

Nachtrag:

Die NaturFreunde Düsseldorf verurteilen die zutiefst undemokratische Art und Weise, wie sich die CDU/FDP-Mehrheit auf der Ratssitzung vom 15. Dezember über mehr als 80.000 in nur wenigen Tagen gesammelte Unterschriften Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger hinwegsetzt und, ohne das Bürgerbegehren weiter zu erörtern, den Verkauf der Stadtwerke-Anteile "durchwinkt". Mit dieser Vorgehensweise haben Joachim Erwin und die ihn unterstützenden Parteien mal wieder einen bemerkenswerten Beitrag zur Steigerung der Politikverdrossenheit geleistet.

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Stellungnahme vom Juni 2005

NaturFreunde Düsseldorf gegen geplanten Abriss der Fußgängerbrücke bei Gans

Offener Brief an die Regiobahn

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus einem Artikel in der NRZ haben wir erfahren, dass Sie planen, die Fußgängerbrücke, die bei Gans über die Trasse der Regiobahn führt, abzureißen.

Diese Brücke soll abgerissen werdenDie NaturFreunde Düsseldorf sprechen sich ganz entschieden gegen dieses Vorhaben aus, stellt diese Fußgängerbrücke doch für Wanderer eine wichtige Verbindung zwischen den Wandergebieten Stinderbachtal und Neandertal dar.

Ein Abriss der Brücke würde für die Wanderer einen Umweg über die Straßenbrücke und die Autostraße, die in Serpentinen von Gans ins Neandertal führt, bedeuten. Da diese Straße trotz ihrer Enge als beliebter Schleichweg von vielen Autos benutzt wird, ist ein Wandern auf dieser Straße kein reines Vergnügen und zudem auch gefährlich. Der Wanderweg vom Stindertal ins Neandertal verläuft über diese BrückAls Folge nimmt der Erholungswert des Gebietes östlich von Erkrath in erheblichem Maße ab, gibt es in der Düsseldorfer Region eine Möglichkeit weniger für Wanderer, sich in der Natur zu erholen.

Die NaturFreunde Düsseldorf fordern Sie daher auf, diese für das Wanderwegenetz wichtige Brücke zu erhalten oder, beispielsweise in Form einer Holzbrücke, für eine neue Querungsmöglichkeit der Bahntrasse zu sorgen. Die Aufrechterhaltung von Wanderwegen als Naherholungsmöglichkeit im dichtbesiedelten Ballungsraum Düsseldorf liegt nicht nur im Interesse der Wanderer und der Vereine, sondern ist eine öffentliche Aufgabe, der sich auch die Regiobahn verpflichtet fühlen muss.

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Stellungnahme vom Juni 2005

NaturFreunde Düsseldorf solidarisch mit den Beschäftigten der Glashütte Gerresheim

Die NaturFreunde Düsseldorf erklären sich solidarisch mit den Beschäftigten der Glashütte Gerresheim in deren Kampf um den Erhalt der Hütte und ihrer Arbeitsplätze.

Fast 150 Jahre prägte die von Ferdinand Heye gegründete Glashütte Leben und Kultur im unteren Gerresheim, gab in ihren besten Zeiten bis zu 5.000 Beschäftigten Arbeit und ist bis heute noch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Stadtteil.

2.6.: Kundgebung gegen die Schließung der Glashütte; Bild: Arbeiterfotografie.comDies alles soll nun nach dem Willen der Konzernleitung von Owens Illinois vorbei sein, die Glashütte bis Ende dieses Jahres endgültig dicht gemacht werden. Schon in den letzten Jahrzehnten wurden schrittweise immer mehr Arbeitsplätze abgebaut, zog sich die Glashütte mehr und mehr aus dem Stadtteil zurück - in den 70er Jahren übrigens schon einmal unter der Federführung von Owens Illinois.

Mit der erneuten Übernahme der Glashütte durch Owens Illinois im vergangenen Jahr wird nun endgültig die Profitgier des amerikanischen Konzerns über die Interessen der Mitarbeiter vor Ort gestellt: bereits im April wurde eine der letzten drei Wannen stillgelegt und 107 Mitarbeiter entlassen. Damals hieß es, dies diene der Standortsicherung, und die restlichen Arbeitsplätze seien durch diese Maßnahme mindestens ein Jahr gesichert, bevor neue Überlegungen angestellt würden.

Dass diese Managerparolen nichts als Lügen sind, zeigte sich nun am 25. Mai: Owens Illinois kündigte an, das Werk nun ganz schließen zu wollen, wieder mit dem "Argument", andere europäische Standorte dadurch zu sichern und auf Überkapazitäten zu reagieren. Dies ist nichts anderes als eine brutale Verarschung der Beschäftigten, die aus Angst um ihren Arbeitsplatz zu immer mehr Zugeständnissen genötigt wurden, um nun vor dem Aus zu stehen.

Durch die Schließung des Werkes will man sich Konkurrenz vom Halse schaffen, will - obwohl das Werk profitabel arbeitet - mehr Profit herausholen als bei einer Weiterführung. Aufkaufen von Unternehmen und anschließendes Zerschlagen - diese Strategie beginnt mehr denn je Einzug zu halten in die Verhaltensweise international operierender Konzerne.

Wenn der Oberbürgermeister Joachim Erwin in diesem Zusammenhang erklärt hat, das seien Unternehmerentscheidungen, und gegen diese könne man nichts machen, man sei ja nicht im Sozialismus, dann meinte er dies wohl eher nur zynisch. Letztendlich aber muss man ihm hier recht geben: so lange wir in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem leben, wird es immer schwer sein, die Interessen der Arbeitnehmer gegen die kurzfristige Profitlogik der Unternehmer durchzusetzen. Nicht zuletzt deshalb treten die NaturFreunde Düsseldorf nach wie vor für eine demokratische und sozialistische Gesellschaftsordnung ein.

Zunächst einmal gilt es nun jedoch, die Schließung der Gerresheimer Glashütte zu verhindern und die verbliebenen Arbeitsplätze zu sichern oder gar auszubauen. Die NaturFreunde Düsseldorf fordern die Konzernleitung auf, mit dem Betriebsrat in Verhandlungen über die Weiterführung des Werks einzutreten. Auch die Fortführung des Werks durch seine Beschäftigten, wie vom Betriebsrat vorgeschlagen, muss hierbei eine Option sein.

Geben wir nicht eher Ruhe, bis die Zukunft der Gerresheimer Glashütte gesichert ist!

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P.S.: Viele gute Bilder von der Demonstration und Kundgebung am 2.6. gegen die Schließung der Glashütte gibt es auf den Seiten von arbeiterfotografie.com.

 

Stellungnahme vom März 2005

NaturFreunde aktiv für Klimaschutz

Ein neuer Umgang mit Energieressourcen ist überfällig!

Die Entwicklung an den Rohstoffmärkten, die nahe Endlichkeit des Öls, die zunehmenden Ressourcenkonflikte sowie die Folgen der globalen Klimaveränderung sind nur einige Argumente, die für einen konsequenten Einstieg in das Solarzeitalter sprechen.

Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt: Der Schritt „weg vom Öl“ ist vorgezeichnet. Selbst Staaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), deren Wirtschaft bislang völlig vom Öl abhängt, haben dies strategisch erkannt und stellen sich darauf ein, dass das Öl als Wohlstandsquelle des Landes in wenigen Jahrzehnten ausfallen wird. Es ist dabei unerheblich, ob die weltweiten Ölvorräte noch 50, 60 oder 70 Jahre reichen: die Ölreserven sind endlich und wir müssen jetzt die vorhandenen Alternativen nutzen, verstärkt ausbauen und gezielt im Bereich der Nutzung der erneuerbaren Energien weiterforschen. Je früher wir diesen Wechsel angehen, umso einfacher wird uns der Umstieg fallen.

Wir müssen jetzt sehr konsequent und aus eigenem Antrieb die Weichen zugunsten einer klima- und menschenfreundlichen Energie- und Ressourcenpolitik stellen, die vorrangig auf Energieeinsparung, erneuerbare Energien und die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung setzt.

Die NaturFreunde werden sich als global tätiger und sozialpolitisch geprägter Verband an diesem gesellschaftlichen Prozess engagiert beteiligen, denn auch die Klimafakten sprechen für sich: In den letzten 30 Jahren sind nach Schätzung des DIW die ökonomischen Schäden aufgrund extremer Wetterereignisse um den Faktor 15 gewachsen. Die kaum zu beziffernden Schäden kosten deutlich mehr als voraus denkender Klimaschutz. Nach Prognosen von Klimaforschern ist in wenigen Jahrzehnten das Skifahren in Mitteleuropa faktisch nur noch oberhalb von 1500 Metern über dem Meeresspiegel im Winter sicher möglich. Das es einen Klimaeffekt gibt, bezweifelt heute ernsthaft niemand mehr. So war zum Beispiel das Jahr 2003 das drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1861, wobei die zehn wärmsten Jahre alle nach 1990 liegen. Dabei sind die genauen Effekte auf die Temperaturen regional sehr unterschiedlich.

Das zwischenstaatliche Gremium für Klimawandel (IPCC) geht von einer Spanne der globalen Erderwärmung von 1,4 bis 5,8 Grad allein im 21. Jahrhundert aus. Die enorme Bandbreite der Prognose liegt an der Frage, wie sich die Menschheit in diesem Jahrhundert verhalten wird: Dabei ist der entscheidende Punkt, ob wir in diesem Jahrhundert schnell auf klimafreundliches Verhalten umschwenken oder die letzten fossilen Ressourcen verschleudern. Der Pro-Kopf-Ausstoß des (in der Summe) wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid liegt in Deutschland bei 10–11 Tonnen, der Weltdurchschnitt bei knapp 4 Tonnen. Andererseits wurde allein durch den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland im Jahr 2003 mehr als eine halbe Tonne CO2 pro Kopf eingespart. Ein Umsteuern ist also aussichtsreich, es gibt dazu auch keine Alternative.

Die NaturFreunde wollen nicht nur den Einsatz von CO2 reduzieren, sondern möchten zum Beispiel auch das in der Landwirtschaft produzierte Treibhausgas Methan, das im Verkehr und im Mineraldünger freigesetzte Lachgas und die flourierten Treibhausgase, die insbesondere im Gefrierbereich und in Klimageräten eingesetzt werden, vermindern.

Aktivitäten der NaturFreunde

Die Probleme sind erkannt, jetzt müssen Taten folgen. Die NaturFreunde verstehen sich als Multiplikator für den „angewandten“ Klimaschutz. Angewandt bedeutet, dass nicht nur vom Klimaschutz geredet wird, sondern konkrete Maßnahmen durchgeführt und Mitglieder und Öffentlichkeit informiert werden.

Das Engagement etlicher Mitglieder basiert auf der Tradition und der Erfahrung eines Kampfes gegen die Atomenergie, der auf globaler wie auch auf nationaler Ebene noch nicht entschieden ist. Wir wirken mit unserem Verhalten an dieser Entscheidung mit: Wir sind Multiplikatoren für den konkreten Einsatz der Energieeinsparung, der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung, denn nur mit Hilfe dieser Technologien lässt sich auch global das Kapitel Atomenergie endgültig abschließen.

Unsere erfolgreichen Projekte „Klimakampagne“, „Einsteigen“, „Anbeißen“, letzteres mittlerweile auf Landesebene etabliert, sowie das „Klimanetzwerk“ liefern zusammen mit einem weiteren neuen Baustein, dem anstehenden Klimawettbewerb für alle Verbandsgliederungen und Naturfreundehäuser, insgesamt einen erheblichen Anreiz für den Ausbau von weiteren konkreten Klimaschutzmaßnahmen.

Ziel dieses Klimawettbewerbs ist es, über Energiesparmaßnahmen, umweltbewusstes Verhalten im Verkehrs- und Energiebereich sowie durch Umweltbildung, im Einflussbereich der NaturFreunde den konkreten Klimaschutz voran zu treiben. Der Wettbewerb wird im Juni 2005 ausgelobt, ein Jahr lang durchgeführt und im Herbst 2006 mit der Prämierung von Preisträgern entschieden.

Der Bundeskongress ruft alle NaturFreunde auf, sich am Klimawettbewerb zu beteiligen. Die NaturFreunde übernehmen in den Ortsgruppen und den Naturfreundehäusern eine wichtige und natürliche Multiplikatorfunktion, die es zu nutzen gilt. Wir werden in den Naturfreundehäusern und als Gesamtverband die rund 100 allein im Energiebereich bislang durchgeführten Klimaschutzmaßnahmen kommunizieren und die Maßnahmen massiv und kompetent ausbauen. Das Klimanetzwerk der NaturFreunde kann den Informationsfluss zwischen den verschiedenen Gliederungen sowie den Naturfreundehäusern und der Bundesgeschäftsstelle wechselseitig weiter verbessern. Es wird im Netzwerk kommuniziert, welche Maßnahmen besonders erfolgreich und für andere Naturfreundehäuser übertragbar sind.

So erreichen die NaturFreunde mittelfristig die gewünschte Festigung der Kompetenzen im Bereich des angewandten Klimaschutzes und eine gesellschaftspolitische Stärkung des Gesamtverbandes und der Naturfreundehäuser. Der Bundeskongress ruft alle Gruppen des Verbandes und die Naturfreundehäuser auf, sich aktiv am Netzwerk und dem Klimawettbewerb zu beteiligen, damit dieser wie die bisherigen NaturFreunde-Kampagnen zum Klimaschutz ein voller Erfolg wird. Im Rahmen des Klimawettbewerbs werden die spezifischen regionalen und örtlichen Möglichkeiten berücksichtigt, so dass jedes Naturfreundehaus mit etwas Engagement und Willen am Wettbewerb teilnehmen kann. Jeder konkreter Beitrag zum Klimaschutz zählt.

Wir sind überzeugt davon, mit den genannten Methoden als NaturFreunde in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten zu können, ganz nach dem Leitbild: Global denken, lokal lenken.

Die NaturFreunde fordern

(Beschluss des 26. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands vom 11.-13.03.2005 in Potsdam)

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Stellungnahme vom März 2005

NaturFreunde Düsseldorf als Gutes Beispiel für Klimaschutz geehrt

Matthias Möller nimmt den Preis entgegen; Bild: Marc FerderDie NaturFreunde Düsseldorf wurden im Rahmen des Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands vom 11.-13.3.2005 in Potsdam als "Gutes Beispiel" für ihre Aktivitäten zum Klimaschutz geehrt. Der Vorsitzende der NaturFreunde Düsseldorf, Matthias Möller, nahm die Auszeichnung aus den Händen des Bundesvorsitzenden Michael Müller MdB entgegen.

Matthias Möller bei der Dankesrede; Bild: Inge CurdtIn seiner Dankesrede ging Matthias Möller auf die Wichtigkeit ein, durch Aktivitäten vor Ort die Bevölkerung zum Nachdenken und zum Mitmachen beim Klimaschutz zu bewegen. Vieles, was die NaturFreunde schon immer machen, stehe unter dem Primat einer nachhaltigen Entwicklung, ohne dass dies immer gleich so nach aussen propagiert werde. Die Klimaschutzkampagne der NaturFreunde biete daher die Möglichkeit, seine eigenen Aktivitäten zu reflektieren und im Rahmen eines geschlossenen Konzeptes zu präsentieren.

Mit dieser Auszeichnung wurden die Aktivitäten der NaturFreunde Düsseldorf im Rahmen der Aktion "Einsteigen - naturfreundlich unterwegs" gewürdigt, die für eine umweltfreundliche Freizeitgestaltung vor allem in und um die Naturfreundhäuser wirbt.

Die verliehene Urkunde - für bessere Auflösung bitte klickenMit diesen vielfältigen Aktivitäten beweisen die NaturFreunde Düsseldorf, dass das Eintreten der Organisation für den Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung nicht bloßes Lippenbekenntnis ist, sondern durch Umsetzung vor Ort gelebt wird. "Global denken, lokal handeln" - das gilt auch für die NaturFreunde Düsseldorf, um möglichst viele Menschen zum Mitmachen beim Klimaschutz zu bewegen.

Denn nur so kann es gelingen, trotz zahlreicher Widerstände in Teilen von Wirtschaft und Politik ein Umdenken zu erreichen und die drohende Klimakatastrophe doch noch zu verhindern oder zumindest in ihren Auswirkungen abzumildern.

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Stellungnahme vom Februar 2005

NaturFreunde Düsseldorf gegen Verkürzung der Sendezeit der politischen Magazine in der ARD

Offener Brief an den amtierenden Vorsitzenden der ARD, Prof. Dr. Thomas Gruber (BR)

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Gruber,

die NaturFreunde Düsseldorf sprechen sich entschieden gegen die geplante Kürzung der Sendezeit der politischen Magazine in der ARD von 45 auf 30 Minuten aus.

Gerade in einer Zeit, in der überall in der Gesellschaft über das Niveau des Fernsehprogramms vor allem der Privatsender diskutiert wird, muss der Anspruch des öffentlich-rechtlichen Fernsehens auf fundierte Information der Zuschauer erhalten bleiben.

Wo, wenn nicht in den politischen Magazinen "Panorama", "Monitor", "Report Mainz", "Report München", "Fakt" und "Kontraste", gibt es im deutschen Fernsehen noch ausführlich recherchierte journalistische Beiträge zu sehen. Sicher muss man nicht immer mit der Berichterstattung im Einzelnen einverstanden sein. Aber diese Magazine haben es stets verstanden, Ungereimtheiten in Politik und Gesellschaft aufzuzeigen und die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Nachdenken zu bringen.

Viele große und kleine Skandale, die die Redakteurinnen und Redakteure dieser Sendungen ans Tageslicht gebracht haben, zeugen davon, dass die politischen Magazine eine wichtige Säule der "Vierten Macht im Staate", des Journalismus, sind.

Eine Einschränkung der Sendezeit dieser Magazine bedeutet daher auch eine Einschränkung des demokratischen Auftrags des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Gerade auch in einer Zeit der zunehmenden Politikverdrossenheit dürfen hier nicht die Einschaltquoten zum alleinigen Maßstab von Programmentscheidungen gemacht werden.

Die NaturFreunde Düsseldorf fordern Sie daher nachdrücklich auf, von den geplanten Sendezeitkürzungen Abstand zu nehmen und den politischen Magazinen weiterhin den Stellenwert zukommen zu lassen, den sie verdienen.

Antwortschreiben der ARD vom 11.02.2005:



Sehr geehrter Herr Möller,

vielen Dank für Ihren Brief vom 1. Februar 2005, den der ARD-Vorsitzende Dr. Thomas Gruber mit der Bitte um direkte Beantwortung an uns weiter gegeben hat.

Wir bedauern Ihre Kritik an der geplanten Programmschemaänderung des Hauptabendprogramms im Ersten. Die von Ihnen kritisierte Veränderung bei den politischen Magazinen der ARD ist jedoch noch keineswegs beschlossene Sache. Feststeht bisher nur, dass die "Tagesthemen" voraussichtlich ab Herbst 2005 vorgezogen und bereits um 22.15 Uhr ausgestrahlt werden. Diese Maßnahme könnte Auswirkungen auf die politischen Magazine haben. Soweit der momentane Stand der Dinge. Alle weiteren Einzelheiten werden die Intendanten der ARD, der Programmdirektor des Ersten sowie die Fernsehdirektoren in einer programmstrategischen Klausurtagung am Ende des Monats besprechen.

Wir können Ihnen jetzt schon versichern, dass diese Umstrukturierungen keine explizite Schwächung der politischen Information im Ersten zur Folge haben werden. Programmdirektor Günter Struve kündigte auf der ARD-Programmkonferenz in der vergangenen Woche an, dass die Programmverkürzungen alle Genres beträfen, und dass unter anderem im Zuge der Schemaänderung auch Unterhaltungsserien mit weniger Sendezeit auskommen müssten.

Mit freundlichen Grüßen
Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen

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Stellungnahme vom Juli 2004

NaturFreunde Düsseldorf gegen die Stadtautobahn L 404 n

Die Stadtverwaltung und die Mehrheit des Rates der Stadt Düsseldorf planen eine vierspurige Stadtautobahn von Unterbach/Vennhausen über Gerresheim und Lierenfeld nach Flingern. Sie soll durch die Düsselaue östlich der Glashüttenstraße führen und dann ab der neuen Rampenbrücke zunächst nördlich, dann südlich der Bahnstrecke zum Stadtzentrum führen.

Die Planung dieser Straße ist verknüpft mit weiteren beabsichtigten vierspurigen Ausbauten von der Grafenberger Allee über die Ronsdorfer Straße nach Oberbilk sowie der Rothenbergstraße zur Abfahrt "Erkrath/Unterbach" der A 46.

Durch den geplanten vierspurigen Ausbau und dem damit verbundenen wesentlich höheren Verkehrsaufkommen auf dieser Strecke werden Anwohner und Umwelt auf vielerlei Art und Weise geschädigt:

So sieht die Düsselaue jetzt noch aus... ... geht hier bald die Stadtautobahn durch? Haus Knuppertsbrück müßte der Straße weichen

Aus diesen Gründen sprechen sich die NaturFreunde Düsseldorf gemeinsam mit anderen Umweltverbänden, Parteien und betroffenen Anwohnern entschieden gegen den geplanten Ausbau der L 404 zu einer vierspurigen Stadtautobahn aus.

Wir arbeiten gemeinsam mit den anderen Personen und Verbänden aktiv in der Bürgerinitiative gegen die Stadtautobahn L404n mit und fordern alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich durch ihre Unterschrift ebenfalls gegen diese Planung zu wehren.

Unterschriftenlisten können im Word- oder pdf-Format aufgerufen werden und ausgefüllt an die angegebenen Kontaktadressen oder an die NaturFreunde Düsseldorf zurück geschickt werden.

Pläne des vorgesehenen Straßenverlaufs
(zum Aufrufen der Pläne in höherer Auflösung bitte auf Plan klicken)
Plan Teil 1 (Höherweg / Höherhofstraße)
Plan Teil 2 (Glashütte)
Plan Teil 3 (S-Bahn-Brücke / Im Brühl)
Plan Teil 4 (Düsselaue / Glashüttenstraße)

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Stellungnahme vom Mai 2004

"Einsteigen: Naturfreundlich unterwegs" -

NaturFreunde Düsseldorf fördern umweltfreundlichen Freizeitverkehr

Etwa die Hälfte aller in Deutschland zurückgelegten Personenkilometer entfallen auf den Freizeitverkehr (BMBF, 2002) - und 60 % aller dieser Wege werden mit dem Auto zurückgelegt, mit steigender Tendenz (BMVBW, 2002). Diesen Trend gilt es zu brechen, zumal die unvermindert zunehmende Mobilität den Druck auf touristisch attraktive Erholungsgebiete und dementsprechend intakte Naturräume erhöht. Oder mit anderen Worten: Gerade Freizeitvielfahrer suchen – auch um den Preis der langen Fahrt – die letzten ruhigen Plätzchen.

In der Kampagne "Einsteigen: naturfreundlich unterwegs" wollen die NaturFreunde Deutschlands zeigen, dass es auch anders gehen kann: in Zusammenarbeit mit Naturfreundehäusern in ganz Deutschland sollen Konzepte für einen umweltverträglichen Freizeitverkehr entwickelt und umgesetzt werden. Alternative Möglichkeiten zur Anreise in die Naturfreundehäuser stellen genau so einen Bestandteil der Kampagne dar wie die Erarbeitung von umweltgerechten Freizeitaktivitäten in der Umgebung der Häuser. Gemäß der Tradition der NaturFreunde weltweit setzen wir dabei auf die Wiederentdeckung der Nähe, auf die Attraktivität der Landschaften vor unseren Türen und auf eine bewegungsorientierte Freizeitgestaltung.

Auch die NaturFreunde Düsseldorf beteiligen sich an dieser Kampagne und wollen aufzeigen, wie sich Freizeit im Raum Düsseldorf zu Fuß, mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln gestalten lassen kann. Ob bei Veranstaltungen im Naturfreundehaus oder bei Wanderungen - wir wollen unsere Mitglieder und Gäste dazu anregen, einmal das Auto stehen zu lassen und auf umweltfreundliche Weise zu uns zu kommen.

Mit konkreten Vorschlägen, Veranstaltungen und Informationen - im Naturfreundehaus, in den Medien oder auf diesen Internetseiten - wollen wir durch unser positives Beispiel dazu beitragen, dass sich Freizeitverkehr wieder umwelt- und klimafreundlicher gestaltet.

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